Aus der Gemeinderatssitzung vom 28.02.2024
Altes Bahnhofsgebäude und neues Feuerwehrhaus auf der Tagesordnung
Aus der Prackenbacher Gemeinderatssitzung – Bericht über örtliche Rechnungsprüfung
Prackenbach. Keine Diskussionen gab es bei der Sitzung des Prackenbacher Gemeinderats am Mittwochabend bezüglich zweier Anträge von Bürgern. Das alte Bahnhofsgebäude in Fichtental wird zu Wohnungen umgebaut und in Tresdorf wird ein Privathaushalt mittels eines Übergabeschachtes der Wasserversorgung Bayerischer Wald an die gemeindliche Wasserversorgung angeschlossen. Ein weiteres Gewerk das neue Feuerwehrhaus betreffend wurden vergeben und der Bericht über die örtliche Rechnungsprüfung vorgetragen.
Als Bauherr wird Alex Holzfurtner das baufällige Bahnhofsgebäude in Fichtental sanieren und zu insgesamt sieben Wohneinheiten ausbauen. Das sei „eine gute Idee und eine Bereicherung für Fichtental“, so Bürgermeister Andreas Eckl. Wenn aus Altbestand etwas entwickelt werde, solle man das begrüßen. Einen Antrag aus dem vergangenen Jahr, der auch drei Ferienchalets beinhaltete, hatte der Bauherr zurückgezogen. Das Gremium stimmte für den Antrag.
Stephan Kellermeier beantragte, sein Wohnanwesen an die gemeindliche Wasserversorgung anzuschließen. Weil im betreffenden Bereich kein eigenes Trinkwassernetz der Gemeinde besteht, muss dies über die Wasserversorgung Bayerischer Wald abgewickelt werden. Die Gemeinderäte entschieden, dass die 2500 Euro Anschlusskosten sowie Folgekosten und -arbeiten vom Antragsteller zu tragen sind. Erstattet werden seitens der Gemeinde 30 Prozent Baukostenzuschuss.
Auch der Umbau einer Gerätehalle zum neuen Feuerwehrhaus stand auf der Tagesordnung. Das Gewerk Rüttelklinker und Fliesenarbeiten wurde vergeben an eine Firma aus dem Landkreis Deggendorf, die mit rund 100.000 Euro unter den Berechnungen von rund 105.000 Euro lag. Nur vier Angebote seien abgegeben worden, wies Eckl hin, über 20 Firmen habe man angeschrieben.
Im Rahmen der örtlichen Rechnungsprüfung ergriff dritter Bürgermeister Johann Miethaner als Vorsitzender des Prüfungsausschusses das Wort. Er stellte das Ergebnis vor. Unter anderem wurde angeregt, den Prackenbacher Schulsportplatz neu zu sanieren, wie auch die sanitären Anlagen in der Turnhalle Moosbach. Außerdem wies Miethaner auf Handlungsbedarf bezüglich einer Erhöhung der Kindergartengebühren wegen steigender Betriebskosten und einer Erhöhung der Hundesteuer hin. In den Dorfladen Moosbach seien mittlerweile 429.312 Euro investiert, davon seien 289.500 Euro gefördert worden. Für den Restbetrag von 139.812 Euro habe die Gemeinde neben dem Dorfladen ein Grundstück und ein saniertes Gebäude bekommen, das Geld sei gut angelegt. Miethaner fand keinen Grund zu Beanstandungen, die Entlastung werde vermutlich in der nächsten Sitzung erteilt.
Abschließend wies Bürgermeister Eckl unter anderem auf die anstehende Abholung des neuen Feuerwehrfahrzeuges am Freitag hin – er sei „sehr zuversichtlich“ – und lud zum Empfang im Bürgerhaus ein. Außerdem stünden weitere Vergaben bezüglich des Feuerwehrhauses an. Eckl lobte den immer noch sehr guten Zusammenhalt der Viechtafeller, im neuen Dorfgemeinschaftshaus seien mittlerweile Fenster eingebaut, auch ein Backofen sei in Planung. Er freute sich darüber, dass die neue Gemeinde-App so gut angenommen wird: 800 Gemeindebürger nutzten sie, auch Vereine seien sehr gut vertreten.
Antrag auf AGRI-PV-Anlage in Zeitlhof
Prackenbach. Noch größer als bisher geplant könnte die PV-Anlage in Zeitlhof in Zell ausfallen. Nachdem die Freiflächen-PV-Anlage bereits genehmigt wurde, spiele der Bauherr mit dem Gedanken, diese als AGRI-PV-Anlage zu errichten, so Bürgermeister Andreas Eckl in der Gemeinderatssitzung am Mittwochabend. Das Gebiet bleibe gleich, der Vorteil sei, dass die Flächen weiterhin landwirtschaftlich genutzt werden könnten. Allerdings sei die Anlage höher und „wuchtiger“, auch Änderungen der Ausgleichsflächen gingen damit einher. Das Gremium stimmte der Änderung des Flächennutzungsplans zu ebenso wie der Aufstellung eines Bebauungsplans.
Erziehermangel: „Wir können nicht jedes Problem lösen!“
Vorübergehende Auflösung der zweiten Prackenbacher Krippengruppe – Bürgermeister schildert Hintergründe – Auch Nachmittagsbetreuung im nächsten Jahr möglich
Prackenbach. „Aber: Wir mussten keine Kinder nach Hause schicken!“: Am Ende der Gemeinderatssitzung am Mittwochabend griff Prackenbachs Bürgermeister Andreas Eckl ein für einige Eltern in der Gemeinde derzeit präsentes Thema auf. Im Prackenbacher Kindergarten Sankt Georg musste wegen des Wegfalls einer Erzieherin und Ablaufs der Frist zur Einstellung weiteren Personals nun eine der beiden Krippengruppen für Kinder unter drei Jahren bis zum Herbst aufgelöst werden. Für den September habe man aber bereits eine weitere Erzieherin gefunden und das Personal wieder aufgestockt, doch das sei unter dem Jahr nun nicht möglich gewesen.
„Ich kann´s leider nicht ändern“, so Eckl, den das Thema merklich beschäftigte. Die Gemeinde und auch er persönlich hätten alles daran gesetzt, Personal zu finden. Mehrere alternative Ideen, habe man der Behörde vorgestellt, zum Beispiel eine weitere Kinderpflegerin einzustellen und die Gruppenleitung aber offiziell einer der angestellten Erzieherinnen zur übertragen – abgelehnt. „Wir können nicht jedes Problem lösen!“ Ihm sei wichtig, dass auch die Hintergründe zur Entscheidung bekannt würden, denn teilweise herrsche ein nicht angemessener Ton zwischen kritisierenden Eltern und Kindergartenangestellten.
Trotzdem zeigt sich Eckl zuversichtlich, schließlich habe kein Kind heimgeschickt werden müssen, jedes habe weiterhin einen Platz in der Betreuung, sie seien nur innerhalb des Kindergartens auf die anderen Gruppen umverteilt worden.
Zukunftslösung: Auch Nachmittagsbetreuung
Für die Zukunft sieht der Bürgermeister die Lösung in einer Nachmittagsgruppe: „Viele junge Erzieherinnen wollen nicht nur in Teilzeit arbeiten, sondern Vollzeit.“ Mit einem solchen Angebot wäre die Arbeitsstelle dann auch attraktiver. Als Arbeitgeber müsse man sich den Bedürfnissen des Personals anpassen. Ansonsten könne es auch passieren, dass sich auch die derzeitigen Mitarbeiter anderweitig orientieren. Die Konsequenz: Eine weitere Gruppe könnte wegfallen, damit wäre dann nicht mehr für alle Kinder ein KiTa-Platz gesichert, eine Verteilung auf Nachbargemeinden wäre nötig. Daher der Appell Eckls an die Eltern: Nachmittagsgruppen nicht von vornherein ausschließen, sondern das Angebot überdenken und annehmen, wenn möglich. Auch längere Buchungszeiten könnten dann in Anspruch genommen werden, so dass die Kinder mehr Stunden im Kindergarten bleiben können.
Im Kindergarten Sankt Johannes in Moosbach könne für das kommende Jahr voraussichtlich nicht für jedes Kind ein Vormittagsplatz geboten werden, es gebe dort aber wieder eine Nachmittagsgruppe. Alternativ seien in der Nachbargemeinde Altrandsberg sowohl in der Krippe als auch im Kindergarten Plätze frei.
Bild zur Meldung: Aus der Gemeinderatssitzung vom 28.02.2024