Die Senioren in Neukirchen beim HL. Blut
Wallfahrtskirche – Klostergarten und Wachskunst beeindruckte
Moosbach. Der Wallfahrtsort Neukirchen beim Hl. Blut am Fuße des imposanten 1050 Meter hohen Hausberg des „Hohen Bogen“ im Naturpark Oberer Bayerischer Wald war am Mittwoch-Nachmittag das Reiseziel der Senioren, wobei strahlender Sonnenschein und sommerliche Temperaturen sie begleitete.
Erika Stiglbauer war sehr erfreut über die zahlreichen Teilnehmer, besonders auch der vielen Altrandsberger, so dass der Bus fast bis zum letzten Platz gefüllt war. Zur Begrüßung trug sie ein Gedicht „vom Lem“ (Leben) vor und dankte Pfarrer Josef Drexler für die Organisation des Ausflugs.
Vor der Wallfahrtskirche angekommen begrüßte Renate Mühlbauer vom Landratsamt Cham die Gäste und führte sie zunächst in die Wachskunstgalerie. Neben einem Lebenswerk der begnadeten Wachskünstlerin Annemarie Filzmann-Kerschensteiner waren herrliche Kerzen und Wachsstöckl in allen Größen zu bestaunen aber von den wertvollen Hinter-Glas-Gemälden war man beeindruckt.
Die Fremdenverkehrsbeauftragte führte die Senioren anschließend in den riesigen Klostergarten der Franziskaner, der seit über 350 Jahren ein Hort der Gartenkultur und ein lebendes Beispiel für seinen umweltschonenden und respektvollen Umgang mit der uns anvertrauen Erde und zudem eine der Oase der Ruhe darstellt.
Der südwestliche Bereich des Gartens wurde in strenger geometrischer Form gehalten und diente dem Anbau von Gemüse, Kräutern und Blumen für die Versorgung des Konvents als auch für den Kirchenschmuck. Neben einem Teich, wo sich sogar Forellen tummeln, verfügt der Klostergarten auch über einen Apothekergarten mit wichtigen Heil- und Gewürzpflanzen sowie Pflanzen mit christlicher Symbolik-Marienpflanzen wie Akelei, Buchsbaum, Efeu, Königskerze, Immergrün, Lavendel, Maiglöckchen um nur einige zu nennen. Außerdem bilden Aspekte der Ökologie einen weiteren wesentlichen Inhalt des Gartens. Sogenannte Kleinstbiotope sollen dem Besucher die ökologischen Zusammenhänge veranschaulichen.
Natürlich durfte ein Stoßseufzer in der wunderschönen barocken Wallfahrtskirche nicht fehlen, wo Pfarrer Drexler ein Gebet und ein Marienlied anstimmte.
Der einzigartige Doppelaltar der Wallfahrtskirche ist unmittelbar mit dem Franziskanerkloster verbunden.
Das marianische Gnadenbild von 1400, ist mit einem Festgewand gekleidet und wurde gefertigt aus dem Brautkleid einer böhmischen Prinzessin. Aus er Lauschimer Pfarrchronik geht hervor, dass einer der hussitischen Anführer über die bayerische Grenze kam und um 1450 die Marienfigur entdeckte, von der sich ein Lauschimer Pfarrer eine Kopie erbat. Er warf sie in einen Brunnen und weil die Statue dreimal auf ihren Platz zurückkehrte, zog er das Schwert und spaltete das Haupt. Aus der Wunde der Holzfigur floss frisches Blut heraus, durch das Neukirchen seinen Namen erhielt.
Die Franziskaner-Patres sind seit 1656 ohne Unterbrechung in Neukirchen ansässig. Heute leben in dem vollständig renovierten Kloster drei Ordensbrüder. Der jahrzehntelang nicht genutzte Nordbau wurde zu einem grenzüberschreitenden Wallfahrts-, Begegnungs- und Umweltbildungszentrum unter Guardian Pater Raymund Eglmaier umgebaut.
Nach einer Einkehr in der Schlossgaststätte in Stachesried , wo sich die Senioren Kaffee, Kuchen und eine Brotzeit munden ließen dankte Pfarrer Josef Drexler und Erika Stiglbauer den Senioren für die zahlreiche Teilnahme und meinte: „Ich hoffe, es hat euch wieder gefallen“.
Foto: Klostergarten mit Führerin Renate Mühlbauer (in der hinteren Hälfte des Fotos mit Schreibmappe)
Bild zur Meldung: Die Senioren in Neukirchen beim HL. Blut