Die Kreditaufnahme wurde nicht ausgeschöpft
Der Gemeinderat billige Jahresrechnung 2010 - Sorge für steigende Mehrausgaben bei Kindergarten und Rückgang der Einwohnerzahlen
Prackenbach. Die Gemeinde Prackenbach hat es im letzten Jahr wieder geschafft – trotz Investitionen unter anderem für die Energetische Sanierung, die Erschließung im Nahen Feld West, Gemeindeverbindungsstraße Anger -Lehen sowie in der Abwasserbeseitigung und Wasserversorgung – von den im Haushalt angesetzten Kreditaufnahme von 1.552.000 um knapp 500.000 weniger in Anspruch zu nehmen. Was dem Geschäftsleiter jedoch Sorgen macht, ist das immer höher steigende Defizit bei den Kindergärten sowie der Rückgang der Einwohnerzahlen, wie er derzeit in vielen Gemeinden zu beobachten ist.
Von der Aufstellung der Jahresrechung 2010 hat der Gemeinderat in seiner jüngsten Sitzung Kenntnis genommen. GR Franz Holzapfel vom Finanzausschuss berichtete, dass man in vier Sitzungen vor allem die größten Posten unter die Lupe genommen habe. Die Prüfung wurde letztendlich ohne Beanstandungen abgeschlossen und Holzapfel dankte der Verwaltung, insbesondere dem KassenverwalterMichael Maurerfür die gute Arbeit. Nach der Erläuterung der wesentlichsten Punkte durch den geschäftsleitenden BeamtenFranz Kolbeck, der das Zahlenwerk wie immer übersichtlich erstellte, wurde sie vom Gremium einstimmig verabschiedet und Bürgermeister Xaver Eckl dankte Kolbeck für die korrekte und übersichtliche Aufstellung der umfangreichen Jahresrechnung.
Kolbeck teilte dem Gemeinderat außerdem mit, dass der Haushaltsplan vom Landratsamt ohne wesentliche Beanstandungen zurückgekommen sei. Es wurde festgestellt, wenn sich die Gemeinde bezüglich der Finanzplanung an die Zahlen hält, sieht man die nächsten drei Jahre keine Bedenken. Entscheidend ist dabei, dass keine weiteren Schulden gemacht werden.
Der Gemeindehaushalt 2010 schließt mit dem Gesamtvolumen von 6.080.265 € mit einem Ist-Überschuss von 307.733 € ab. Er wird der Rücklage zugeführt und im Haushalt 2011 vereinnahmt.
Die angesetzte Zuführungsrate vom Verwaltungshaushalt zum Vermögenshaushalt von 300.000 € wurde um 350.000 überschritten und beträgt 650.088. Nach Abzug der ordentlichen Tilgung 253.483 verbleiben 396.605 freie Finanzspanne. Die Zuführungsrate, auch Investitionsrate genannt, sagt dem Grunde nach die Investitionsfähigkeit einer Gemeinde und gibt den Finanzspielraum an, so Kolbeck.
Wesentliche Haushaltsüberschreitungen bei den Ausgaben im VWH gab es bei der Kläranlage von 5.183 und beim Unterhalt Wasserversorgung mit 8.751€.
Sorgen machen dem Geschäftsführer auch die kostenrechnenden Einrichtungen. Hier gab es Mehrausgaben bei der Abwasserbeseitigung mit 26.345, beim Friedhof in Moosbach mit 7.913 und bei der Wasserversorgung mit 30.997.
Die Gemeinde schließt im Haushalt 2010 mit einem Schuldenstand von 3.873.243 €. Das sind 1.434 € je Einwohner. Der Landkreisdruchschnitt liegt bei 1.784 € je EW und der Landesdurchschnitt bei 655 € je EW. Der ordentliche Schuldendienst beträgt mit Tilgung und Zinsen abzüglich der Zinszuschüsse 360.125 €. (Vergleichsweise von 2009 374.039 €)
Investiert wurden im letzten Jahr rund 2.200.000 €. Sie umfassten im Wesentlichsten der Neubau des Feuerhauses mit Vorplatz in Moosbach 75.386, 85 €, der Kauf eines Tragkraftspritzenfahrzeuges für die FF Moosbach 79.974,95 €, die Energetische Modernisierung von Kindergarten und Turnhalle in Moosbach 516.426,59, Ausbau der Gemeindeverbindungsstraße Anger-Lehen 717.903,53 €, Oberbauverstärkung der GV-Straße Viechtafell-Altwies 160.873,72 €, Abwasseranlagen 310.042,29 €, Wasserversorgung 178.292,29 € und Photovoltaikanlagen 76.400 €.