Seniorenausflug ins Nachbarland Tschechien
Domazlice, das heutige Taus war eine Reise wert
Moosbach, Zum Tag der Deutschen Einheit brachen die Senioren über Kötzting-Furth im Wald nach Domazlice (Taus) auf und strahlendes Herbstwetter begleitete sie.
Pfarrer Josef Drexler, der die Fahrt nach Tschechien organisiert hatte und sich sehr um die Teilnehmer bemühte, freute sich über die 28 Mitreisenden, insbesondere auch, dass sich wieder Altrandsberger mit einfanden. Seine Haushälterin Vera fuhr mit ihrem PKW noch bevor man Taus erreichte, vor dem Bus einher, um einen geeigneten Parkplatz zu finden, damit die Senioren nicht zu weit zur Altstadt gehen zu müssen. Auch das Gasthaus, wo die Senioren später einkehrten, hatte sie organisiert, wo die Teilnehmer günstig und gut speisen konnten. Sie selbst hatte schon ab 4.30 Uhr ganz schmackhafte Kuchen gebacken und den Teilnehmern im Gasthaus eine leckere Vorspeise kredenzt.
Doch zurück zur Stadt Domaclice, die sich an der böhmisch-bayerischen Grenze am Fuß des Böhmischen Waldes befindet. Die ursprüngliche Ortschaft, erstmals 993 erwähnt, erstreckt sich nahe der heutigen Kirche „zu den Heiligen“. 1265 gründete der tschechische König Otaka II unweit davon die Königsstadt Taus. Bestandteil der Befestigung war auch die königliche Burg, die vom Burggrafen verwaltet wurde. Unter seiner Kompetenz gehörten auch die naheliegenden chodischen Dörfer. Ihre Bewohner, die privilegierten Bauern –Choden genannt-, bewachten die Grenze und die Handelswege aus Bayern nach Böhmen. Aus der reichen Geschichte blieben in der Stadt zahlreiche Bauten und Denkmäler erhalten. Viel besucht wird in Domazlice das Chodenfest- St. Laurentiuskirchweih alljährlich im August.
Das Wahrzeichen der Stadt ist der Turm am Marktplatz mit seiner zylindrischen Form. Der 56 Meter hohe ursprünglich selbständige Bau diente früher als Wachturm und wurde später mit der Kirche verbunden. Am Marktplatz befindet sich auch die Marienkirche Mariä Geburt, die aus dem 13. Jahrhundert stammt. Die ursprünglich gotische Kirche wurde in der Barockperiode umgebaut. Der wertvolle vergoldete Barockaltar stammt aus dem Jahr 1744.
Ein weiteres Wahrzeichen von Taus ist die Chodenburg, in den 60er Jahres des 13. Jahrhunderts vom tschechischen König Otakar II gegründet, war Sitz des Chodengerichts und des Burggrafen. Im 18. Jahrhundert wurde sie zum Salzstadel umgebaut. Seit 1931 hat hier das Museum des Chodenlandes seinen Sitz.
Beeindruckt waren die Senioren von den malerischen Bürgerhäusern am Marktplatz, wo sie auch noch den Standmarkt durchschlenderten. Auch viele Gedenktafeln und Büsten an den bürgerlichen Häusern erinnern an bedeutende tschechische Schriftsteller, die hier lebten und wirkten.
Dann warfen die Fahrtteilnehmer auch noch einen Blick auf das Augustiner Kloster, wo heute eine Musikschule untergebracht ist. Auch das Rathaus 1891-1893 im Neo-Renaissancestil gebaut, beherbergte früher den Sitz der Sparkasse, das Museums und die Bibliothek.
Dann kehrte man der Altstadt von Domazlice den Rücken und fuhr mit dem Bus zur Wallfahrtskirche Laurentius, hoch über Taus, wo man ein herrliches Panorama bewundern konnte. Hier empfingen zwei Frauen in originaler Tracht die Fahrtteilnehmer, die unter der Leitung von Vera, der Haushälterin des Pfarrers ein Ständchen brachten.
Nach einem Gesätzchen vom Rosenkranz und zwei Marienliedern fuhr man zum Restaurant beim heiligen Johannes in Trhanov, die eine ausgezeichnete Küche und eine Auswahl an regionalen Tschechischen Speisen und Spezialitäten anzubieten hat. Nach einem reichlichen Mahl mit Böhmischen Knödel, Fleisch und Sauerkraut schickte man sich wieder zur Heimfahrt an.
Pfarrer Drexler dankte allen für ihr Kommen und meinte, es hat uns sicher allen gut gefallen. Auch Busunternehmer Dorostkar dankte den Mitfahrern und wünschte noch einen guten Nachhauseweg.
Für Anfang November lud Pfarrer Drexler wieder alle zum Seniorentreffen ins ehemalige Schulhaus ein, das in Zukunft wieder jeden letzten Mittwoch im Monat stattfindet. Er würde sich auch sehr freuen, wenn weitere Senioren den Weg zum Seniorentreff finden würden und bat die Helferinnen wieder für ihre Unterstützung.
Foto: vor der Wallfahrtskirche St. Laurentius, mi. Pfr. Drexler mit den beiden tschechischen Damen, 1 li. Haushälterin Vera.
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