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Überblick über die Gemeinde und deren Maßnahmen bei der Bürgerversammlung

Prackenbach, den 07. 12. 2012

Trotz vieler Investitionen sind die Zahlen zufriedenstellend – der Bürgermeister stellte sich den Fragen

Städtebauförderung für Prackenbach wird angestrebt

 

Prackenbach. Die Gemeinde Prackenbach investierte in diesem Jahr wieder eine stolze Summe und trotzdem kann sie mit den Zahlen relativ zufrieden sein, bemerkte Bürgermeister Xaver Eckl bei der Bürgerversammlung am Freitag Abend. Was ihm jedoch Sorgen macht, ist der Rückgang der Einwohnerzahlen, die vor 10 Jahren auf 2700 standen und nun auf 2650 abgerutscht seien.

Im zweiten Teil ließ Eckl Ursula Jocham und Petra Kellhuber von der gleichnamigen Planungsgemeinschaft zu Wort kommen, welche über die mögliche Städtebauförderung in Prackenbach aufklärten.

 

Ins Feuerwehrgerätehaus in Prackenbach kamen am Freitag 50 Gemeindebürger, in deren Mitte der 2. Bürgermeister Karl Engl, Geschäftsleitender Beamter Franz Kolbeck, Richard König von der Verwaltung und ein fast vollzähliger Gemeinderat. Eckl freute sich, dass sich auch Pfarrer John Kodiamkunnel Zeit genommen hatte. Auf die Frage, warum man als Veranstaltungsraum das Feuerhaus gewählt habe, sagte er, dass man wegen der Städtebauförderung eine Lokalität im Ort wählen wollte.

 

In seinem Überblick über die aktuellen Themen sprach er zunächst die Schuldenentwicklung von knapp 4 Mill. an, das einerseits auf viele Investitionen zurück zu führen ist, zum anderen auf die Kostenexplosion des seit 2008 eingeführten Bayerischen Kinderbildungsgesetzt, was sich immer mehr defizitär entwickelt, wobei jedes Kind einen Kindergartenplatz bekommen soll. Gerade der Personalaufwand schlägt hier immer mehr zu Buche.

 

Zu den Investitionen zählen die energetische Sanierung des ehemaligen Schulhauses in Moosbach, der Wasserleitungsbau Maierhof Unterreisach und Kanalbau Voggenzell – Altwies. Er sprach die vier Feuerwehren an, bei denen drei jetzt mit einem neuen Feuerwehrhaus ausgestattet ist. Einen großen Brocken nahm das neue HLF in Prackenbach und das TSF für Moosbach in Anspruch. Investiert wurde auch am gut 84 km langen Straßennetz, wobei noch der Mühlweg, Pfahlweg, Lexanger, Boxberg-Pritzl, Ehrenhof und Raith Kreilstein ausstehen.

 

In nächster Zeit steht der Forstweg Schwaben-Otto Preuß an, ebenso die Gemeindestraße nach Schwaben, die Ortsdurchfahrt in Krailing und der Ausbau der Pfahlstraße, der Postweg und die Abbiegespur an der B 85. Weitere Straßenteerungen sind am Steinhof und Neuhäusl vorgesehen und die Ausweisung des Baugebietes Kappenfeld und die Hagengruber Straße.

 

Stolz ist Eckl auf die geringste Verwaltungsquote und Bauhofbesetzung, auf die Hackschnitzel und Nahwärmeversorgung, durch die 35.000 Liter Heizöl eingespart werden und erinnerte daran, dass die Gemeinde Prackenbach als eine der ersten Gemeinden in größerem Umfang Photovoltaik-Anlagen installiert hat. Auch sei mit Josef Haas in der Verwaltung ein staatlich anerkannter Energieberater beschäftigt, der den Gemeindebürgern in diesbezüglichen Fragen Auskunft gibt.

 

Wo die Gemeinde Prackenbach die Weichen für die Zukunft stellt, ist Kinderbetreuung und Bildung. Grundschule und Kindergärten seien zweckmäßig ausgestattet und in Moosbach energetisch saniert und seit einem Jahr sind in einer Kinderkrippe eins bis drei Jährige untergebracht. Auch eine kostenlose Mittagsbetreuung und ein kostenloser Kindergartenbus wird ebenfalls angeboten. Leider bleibt den Kindergärten im Jahr ein Defizit von 148.000.

Eckl erinnerte auch, dass in den letzten Tagen ein neues Fach „Technik für Kinder“ für Grundschüler eingerichtet wurde, wobei er den Sponsoren herzlich dankte, ohne die es nicht möglich gewesen wäre und wies zudem auf die Homepage der Gemeinde hin, von der alle Gemeindebürger Gebrauch machen sollten.

 

Zum Schluss dankte Eckl allen, die ihn bei der Arbeit unterstützen, insbesondere Franz Kolbeck, dem Gemeinderat für die konstruktive Mitarbeit, der Verwaltung, Bauhof, nicht zuletzt bei den Vorständen der Vereine und allen, die sich ehrenamtlich für die Gemeinde einsetzten.

 

Bürgermeister Eckl stellte sich den Fragen: Erwin Altmann wollte die Herstellungsbeiträge/Zuschüsse für Wasser und Kanal der letzten 10 Jahr wissen, die sich lt. Eckl bei Kanal auf 1.615.000 und Wasser 444.941 bilanzieren. Zuschüssen flossen für Kanal 2.914.133 und für Wasser 504.439. Dazu ergänzte Eckl, dass sich für Investitionen in Wasser und Kanal auf ca. 6.000.000 zu Buche schlagen. Dem stehen Einnahmen von rd. 5.500.000 gegenüber. Den Restbetrag von rd. 500.000 finanziert die Gemeinde.

Lt. Anfrage berichtet Eckl auch, dass die Kreisumlage 2012 734.000 und die Schlüsselzuweisung 740.000 beträgt. Letztere wird 2013 auf 16,3 % erhöht.

 

Altmann fragte auch nach, wie die neue Hausnummerierung in Fichtental zustande kam und warum Johann Klement Schöpferhof die Sperrung des öffentlichen Feld- und Waldweges für den Anliegerverkehr nicht genehmigt wurde. Zu eins bemerkte Eckl, dass mittlerweile alle Dörfer neue Hausnummern bekommen haben. Wenn Lücken da sind, müssen diese freigehalten werden für einen neuen Bau. Zum Fall Klement erklärte Eckl, dass es begründet sein muss, wenn ein Verkehrsschild aufgestellt werden soll. Im Übrigen wolle man sich in etwa einem Jahr wieder mit dem Thema befassen.

 

Den Fichtentaler interessierte auch, wie es sich über die Zuzahlungen der Eigentümer von Einzelanwesen zu den Asphaltierungen von GV-Straßen verhält und wie hoch die Unterhaltskosten des Radweges sind, die im Jahr anfallen. Auch wer die Kosten vom Fremdenverkehrsprospekt übernimmt. Zu Letzterem berichtete Eckl, dass die Gemeinde 9 % übernimmt, die Gemeinde Kollnburg zahlt das Dreifache.

Es wird immer schwieriger, das 84 km lange Straßennetz zu unterhalten. Man kam deshalb im Gemeinderat zu dem Entschluss, dass Eigentümer von Einzelanwesen sich bei den Kosten der Sanierung der ihrer Zufahrtsstraße beteiligen sollen. Die habe man in diesem Jahr umgesetzt. Letztlich müssen für Straßenbauten in Baugebieten 90 % die Anlieger und bei der Dorferneuerung Viechtafell die im Außenbereich liegenden Anwesensbesitzer dazu zahlen. Ulli Kolmer regte schließlich an, die Bekanntmachungen der Gemeinde in der Homepage zu veröffentlichen.

 

Zur Städtebauförderung in Prackenbach fragte Ursula Jocham und Petra Kellhofer die Bewohner, ob sie überhaupt eine Dorferneuerung wollen, denn dann müssen zunächst Vorarbeiten an Hand eines erarbeiteten Planes gemacht werden. Die beiden Landschaftsarchitektinnen, die bereits 25/20 Jahre in ihrem Job arbeiten, hatten bereits einen Rundgang durch den Ort gemacht und haben festgestellt, dass die Chancen nicht schlecht sind und versicherten, dass die Regierung ihr o.K. gegeben hat.

Wichtig sei ein Planungsgutachten, eine unbedingte Bürgerbeteiligung. Politiker und Öffentlichkeit muss zusammen arbeiten und die Gemeinde muss das Vorhaben mittragen. Es müssen Arbeitskreise gebildet werden, welche konkrete Maßnahmen erarbeiten, wobei die Planerinnen Vorschläge zu unterschiedlichen Themen liefern, so Jocham. Nicht kritisieren, wollen wir die Prackenbacher, sondern verbessern, so die Rednerin. Einbezogen soll dabei auch das Internet werden, die Presse und nicht zuletzt Fachstellen.

 

Bei einer PowerPoint Präsentation zeigten die beiden Planerinnen andere Ortschaften auf, wie verschiedene Musterbeispiele vorher und wie sie nach Abschluss der Dorferneuerung aussahen. Auch Schwerpunkte in Prackenbach wurden aufgezeigt. Unter anderem könne man die Ortsmitte deutlich aufwerten und den Bach als Potenzial nutzen. Die Bildung von Arbeitskreisen ist sehr wichtig, die Ideen sammeln, was in diesem Ort sinnvoll ist. Über die Straßengestaltung im Bereich Kirche sollte man sich unterhalten und fragen, was die Dorfgemeinschaft in Prackenbach möchte. Letztendlich soll die Planung auf die Bedürfnisse des Ortes ausgerichtet werden, so die Planerinnen. Bis im Sommer 2013 müsse ein Maßnahmenplan erstellt sein, damit das Geld konkret sinnvoll ausgegeben wird, so Jocham. 

Zum Schluss reichte Kellhuber Formulare herum, auf denen die Anwesenden mit einer Unterschrift ihre Mitarbeit bzw. im Arbeitskreis signalisieren können. Überraschender Weise gaben viele Prackenbacher ihre Zustimmung.

 

Bürgermeister Eckl dankte zum Schluss den beiden Planerinnen für ihre aufschlussreichen Erläuterungen und den Bürgern für ihr Kommen.

 

Foto: vorne Petra Kellhuber und Ursula Jocham mit Pfarrer John Kodiamkunnel und BM Xaver Eckl

 

Bild zur Meldung: Überblick über die Gemeinde und deren Maßnahmen bei der Bürgerversammlung

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