25 Jahre Jugendhaus in Krailing – Wiedereröffnung mit Tag der offenen Tür
Großes Lob von den Ehrengästen – Ehrenvorsitzender Hans Plötz als Vater des Jugendhauses bezeichnet.
Krailing/Landkreis. Fast auf den Tag genau, am 15. Juli 1988 feierte der Kreisjugendring Regen hier an dieser Stelle die Eröffnung und Einweihung seines neuen Jugendhauses. Es war ein schwerer Weg, bis sich aus dem Schulhaus in Krailing ein höchst erfolgreiches Haus entwickelte, das sich entgegen aller Befürchtungen vieler damaliger Kommunalpolitiker zu einem Selbstversorgerhaus entwickelte und zudem die Arbeit des KJR finanziert und das ohne Defizite.
Da nach 25 Jahren der Zahn der Zeit an dem Jugendhaus nagte, hat die Gemeinde Prackenbach als Eigentümer und der KJR Regen als Mieter und Betreiber im September 2012 und nun vom 3. Juni bis 5. Juli das Haus erfolgreich renoviert und letztlich die sanitären Anlagen, wie WC´s, Duschen und Waschräume auf Vordermann gebracht. Die Besucher, welche immer wieder durch die Räume des renovierten Hauses geführt wurden, waren begeistert von der Eleganz, bei dem man alt mit neu kombinierte und wo sich die Jugendlichen wohlfühlen können und auch gute Jugendarbeit möglich ist.
Aus diesem Anlass fand zur Wiedereröffnung ein „Tag der offenen Tür“ statt, wobei für Jugendgruppen mit einer Spieleolympiade und vielen Vorführungen ein tolles Rahmenprogramm geboten wurde und am Abend mit einem Festakt und dem kirchlichen Segen seinen Abschluss fand.
Anlässlich der offiziellen Wiedereröffnung des Jugendhauses freute sich der 1. Vorsitzende Thomas Pfeffer zum Festakt namhafte Gäste begrüßen zu dürfen und gab mit einigen Stationen einen Rückblick über den Werdegang des Jugendhauses und seine 25 Jahre erfolgreiches Wirken:
Es begann im Jahre 1979, als der KJR erstmals über die Notwendigkeit einer Jugendbildungsstätte im Landkreis Regen diskutierte. Ein erster Antrag beim Bezirkstag von Niederbayern wurde abgelehnt. Auf der Suche nach geeigneten Objekten bot 1982 die Gemeinde Prackenbach das leer stehende Schulgebäude in Krailing als Jugendfreizeitstätte an. 1983 befasste sich erstmals der Kreistag mit dem Projekt Krailing. Doch die Finanzierung drohte zu scheitern (820.000 DM), bis zum Jahresende die gute Nachricht kam und Bundesmittel von 160.000 DM bewilligt wurden.
Nach Angeboten der Gemeinde Drachselsried und der Stadt Regen ihr Schulhaus bzw. das ehemalige Krankenhaus als Jugendstätte zu errichten, hält der KJR mit dem damaligen Vorsitzenden Hans Plötz das frühere Schulgebäude in Krailing als das allein geeignete Objekt. Eine verfahrene Situation entstand, bis die Gemeinde Prackenbach die Bereitschaft der Bauträgerschaft für das Projekt Krailing signalisierte.
1986 stellte die Gemeinde beim BJR Antrag auf Gewährung von Mitteln und der Kreistag genehmigte der Gemeinde einen Zuschuss von 250.000 DM.
Nach der Genehmigung des Mietvertrages durch die Gemeinde stimmte auch 1987 der Landesverband des BJR zu und bewilligt Zuschussmittel von 400.000 DM. Nach einer Bauzeit von knapp einem Jahr konnte die festliche Einweihung und Eröffnung stattfinden.
Das Jugendhaus hat sich in den 25 Jahren gut entwickelt, so Thomas Pfeffer weiter und erfreut sich bei allen Gruppen nicht nur aus dem Landkreis großer Beliebtheit. Im Jahresschnitt werden in Krailing rund 6.000 Übernachtungen und 2.400 Gäste gezählt, das sind in den 25 Jahren über 160.000 Übernachtungen und gut 60.000 Gäste und die Belegung ist nach wie vor hervorragend, erklärt auch Geschäftsführer Ludwig Stecher nicht ohne Stolz.
Zum Schluss seiner Ausführungen war es Thomas Pfeffer ein Bedürfnis, Worte des Dankes auszusprechen: für die Gemeinde Prackenbach für 25 Jahre partnerschaftliche und konstruktive Zusammenarbeit und bei den umliegenden Anwohnern für die gute Nachbarschaft. Dank auch dem Landkreis Regen mit Landrat Michael Adam und den Mitgliedern des Kreistages für die großartige Unterstützung. Er erwähnte auch das Ingenieurbüro Bruckmayer und das Architekten- und Planungsbüro Brunner.
Ein besonderes Vergelts-Gott galt den Handwerksbetrieben: der Firma Bauernfeind, Wenig, Kerscher und Elektro-Schmelmer. Sie haben es geschafft, den sehr engen Zeitraum von fünf Wochen einzuhalten, was sie mit Bravour gemeistert hatten.
Gleichzeitig galt sein Dank dem Hausmeister Thomas Vöst, der Hausverwaltung Elisabeth Högerl, Sieglinde Stecher und ihren Helferinnen für ihren großen Einsatz bei der Reinigung.
Entscheidend mitgeprägt hat Geschäftsleiter Ludwig Stecher die Entwicklung des Jugendhauses. Es sei sein großer Verdienst, durch vorausschauendes Handeln, Sparsamkeit, nachhaltiges Wirtschaften und großem persönlichen Einsatz weit über das Normale hinaus, das sich Krailing so positiv und erfolgreich entwickelt hat, wie es sich heute darstellt. Dafür in seinem und im Namen der Vorstandschaft ein herzliches Vergelt´s Gott.
Ein großes Dankeschön galt Pfarradministrator Thomas Gleißner, Viechtach, dem evang. Pfarrer Heiko Hermann aus Zwiesel und Diakon Sepp Schlecht aus Bodenmais für den kirchlichen Segen.
Nicht zuletzt dankte der Vorsitzenden den Akteuren vor und hinter den Kulissen:
Bei den YouthClub Dancers, bei Tom Geier und seinen Helfern, bei der Sportjugend, bei Gabi Weikl, bei den Angestellten Kathrin Zitzelsberger für die Vorbereitung der Spieleolympiade, bei Matthias Wagner und Begleitteam, der Gruppe Se Zwe, bei den Pferdefreunden Osterbrünnl, bei Moni Hof und bei der Vorstandschaft.
Bürgermeister Xaver Eckl, als Hausherr des Jugendhauses erinnerte an die Zeit vor 25 Jahren, als die Verantwortlichen der Gemeinde Prackenbach erkannten, dass die Jugend eine Stätte braucht, in der sie zusammen kommen können, um sich auf das Erwachsenenalter vorzubereiten. Sie nahmen den damals nicht einfachen Weg und schufen aus dem ehem. Volksschulgebäude ein Jugendhaus, das sich durch den Kreisjugendring zu einer weitum bekannten Bildungsstätte entwickelt hat. Er hob dabei Hans Plötz, den damaligen Vorsitzenden des Kreisjugendringes Regen hervor, der unverrückbar zu dem Haus stand. Seither wirkt Ludwig Stecher ununterbrochen als Geschäftsführer und führt mit dem jetzigen Vorsitzenden Thomas Pfeffer das Werk fort. Er dankte dem gesamten Team des KJR sehr herzlich für ihre aufopfernde Arbeit zum Wohle des Jugendhauses Krailing.
Es war eine Selbstverständlichkeit für den Gemeinderat, das Mietverhältnis um weitere 25 Jahr zu verlängern, so der Bürgermeister weiter. Ebenso war es selbstverständlich, die notwendigen Mittel für die Sanierung bereit zu stellen und dankte dem Bayer. Jugendring und dem LK Regen für die nicht unbeachtlichen Zuwendungen und wünschte dem KJR Regen eine weiterhin glückliche und fruchtbare Hand.
Jugend, dieses Wort ist in voller Munde – ob Boulevard, Politisch oder gesellschaftlich, merkte Eckl an und erwähnte dabei die Ausbildungsplätze von Jugendlichen hierzulande um die Jugendarbeitslosigkeit, die in vielen EU-Ländern ein großes Problem darstellt, oder um den Weltjugendtag in Rio. Jugend, die Zukunft von morgen, ist ein Baustein der Gesellschaft. Der Reifeprozess muss die Aufmerksamkeit der Erwachsenen finden, für das sie die Verantwortung tragen.
Landrat Michael Adam zollte der Leitung des Jugendhauses großen Dank und erwähnte auch das Jugendhaus in Abtschlag, das durch den KJR hervorragend geleitet wird. Nur durch den ehrenamtlichen Einsatz ist es möglich, dass beide Häuser erfolgreich da stehen. Er erwähnte dabei den Geschäftsführer Ludwig Stecher als eine hervorragende Persönlichkeit, an dessen Seite der Vorsitzende Thomas Pfeffer und die ehrenamtlichen unverzichtbaren Helfer. Er dankte auch der Gemeinde Prackenbach für ihre Leistung, die ihren Beitrag mit Hilfe auch des Kreisrates großartiges gemeistert hat. Wir brauen die Einrichtungen für die Jugend, meinte er und sagte abschließend: Glück auf und hoit ma zam.“
Staatsminister Helmut Brunner gratulierte dem Jugendhaus für seine 25 Jahre und meinte in seinen Grußworten, dass es sich das Haus in den Jahren bezahlbar machte. Höchste Anerkennung zollte er für Hans Plötz und Ludwig Stecher und nicht zuletzt der Gemeinde Prackenbach, die es möglich gemacht hat, dass ein Jugendhaus als Schule der Bildung zur Verfügung steht. Es gehört ein großes Maß an Engagement von Stecher dazu, das ein vielseitiges Angebot voraussetzt. Schließlich meinte er, in Bezug auf die ehrenamtlich tätigen Jugendpfleger: Jugend braucht Vorbilder, nicht der erhobene Zeigefinger, sondern gute Vorbilder tragen Früchte.
BJR Präsident Matthias Fack freute sich, dass er bei der Wiedereröffnung dabei sein darf. Jugendarbeit damals wie heute, meinte er, „man schafft es nur, wenn man anderen unter die Arme greift.“ Ich freue mich mit dem Haus, es geht nicht ohne Engagement über das normale Maß hinaus, es ist Landauf, Landab so.
Ehrenvorsitzender des KJR Hans Plötz knüpfte Erinnerungen wach zur Entstehung dieses Hauses. Er war von der Idee überzeugt und es ist ihm gelungen, seine Erkenntnisse und Erfahrung weiter zu bringen. Bis der erste Maurer kam, war ein langer Weg, dabei habe er sich nicht beirren lassen, auch wenn es im Kreistag hieß, sie würden nie 15.000 € Defizit übernehmen. Nach 25 Jahren kann er mit Genugtuung behaupten, dass das Erfolgskonzept gelungen ist.
Das ist der Tag, den der Herr gemacht, stimmte die Geistlichkeit mit Kaplan Gleißner, Pfarrer Heiko Hermann und Sepp Schlecht an. Dieser erinnerte sich noch gut an die zähen Verhandlungen auf sechs Jahre Vorspiel. Mit einigen Vordenkern wie Plötz und Stecher haben einige Recht behalten und wir können jetzt mit Stolz zurückblicken. Respektvolles Lob zollte er dem Bürgermeister mit Gemeinderat und dem Bauhof, deren Einsatz er immer wieder erleben durfte. Er dankte auch dem Landrat Michael Adam mit seinem Kreistag und den öffentlichen Mandatsträgern, die sinnvolle Arbeit geleistet haben. Zu Ludwig Stecher gewendet, sagte er: Ich freue mich schon heute, wenn wir als Rentner am Bankerl sitzen können, um die und die Jugend Revue passieren lassen. Die Jugend hat sich verändert. Projektarbeit ist viel aufwendiger wie es vor Jahrzehnten einmal war. Wir brauchen Räume der Begegnungen für die jungen Menschen, betonte er schließlich.
Das Rahmenprogramm, das sich über den ganzen Nachmittag hinzog, bestand aus der Spieleolympiade, die sich aus der Mix-Gruppe (Pferdefreunde, Jugend Rot-Kreuz und zwei Verbandslose) zusammenstellte. Sie freuten sich über den ersten Preis: ein kostenloses Wochenende im Jugendhaus.
Den zweiten Preis erhielt das Jugend-Rot-Kreuz – ein Tag mit Landrat Adam, eine Fahrt zum Landtag nach München sponserte Staatsminister Brunner für den 3. Platz und über ein Schafkopflernturnier bei Bürgermeisterin Rita Röhrl freuten sich der Trachtenverein Kollnburg. Einen Gutschein ebenfalls für ein Selbstversorger-Wochenende erhielten die YouthClub Dancers.
Geboten wurde außerdem eine „Zumba“ Vorführung mit Gabi Weikl vom Bayer. Sportjugend Kreis Regen.
Angeboten wurde auch Kinderschminken, Airbrush, Encaustin und ein Kletterturm. Für Kaffee und Kuchen und Getränke alle Art sowie musikalische Unterhaltung mit „Se zwe und er.“
Gästeliste: Bürgermeister Xaver Eckl mit Gemeinderat, Landrat Michael Adem, 3. Landrat Heinrich Schmid, Günter Iglhaus ÖDP und Sigrid Weiß Bündnis 90, MdL Staatsminister Helmut Brunner, BJR Präsident Matthias Fack, Jupfl Reichel und Matthias Wagner, JA-Leiter Hackl, Familie Fleischmann, KJR Ehrenvorsitzender Hans Plötz, KJR Starnberg, Peter Pscheidt Direktor der Sparkasse Regen/Viechtach. Die Geistlichkeit Pfarradministrator Thomas Gleißner, Pfarrer Heiko Hermann und Diakon Sepp Schlecht.
Bild zur Meldung: 25 Jahre Jugendhaus in Krailing – Wiedereröffnung mit Tag der offenen Tür