Mütterrente und Rente mit 63
Helmuz Plenk referierte bei der Jahreshauptversammlung beim VdK Ortsverband
Prackenbach/Moosbach. Der VdK Ortsverband Prackenbach/Moosbach hatte die Mitglieder am Samstag im Rahmen eines Betreuungsnachmittags zur Jahreshauptversammlung ins Gasthaus Schötz nach Schwaben eingeladen, wo Ortsvorsitzender Michael Bergbauer neben 32 Mitgliedern und weiteren Interessierten auch den VdK Kreisgeschäftsführer Helmut Plenk, den neuen Bürgermeister Andreas Eckl und den Seniorenbeauftragten der Gemeinde Franz Xaver Pongratz begrüßte.
Nach dem Gedenken der verstorbenen Mitglieder, von denen man im letzten Berichtsjahr Ottmar Preiß und Wolfgang Thurnbauer zu Grabe tragen musste, erwähnte Bergbauer in seinem Rückblick die gut besuchte Weihnachtsfeier im Gasthaus Kerscher und den Besuch der Kreisarbeitstagung in Harlachberg. Schließlich hat der Ortsverband 10 Mitgliedern zum Geburtstag gratuliert. In diesem Zusammenhang konnte er dem anwesenden Manfred Haas zum 60. gute Wünsche übermitteln. Bergbauer bedankte sich auch bei Bernd Gleber für die Haussammlung, doch dieser würde altersmäßig den Job nicht mehr ausführen können und Bergbauer bat um einen Ersatz für ihn.
Der Ortsvorsitzende bedankte sich auch für die Unterstützung aus der Vorstandschaft insbesondere bei Helga Eckl, welche seit 22 Jahren zwei Funktionen inne und vor allem die Kasse gut in Griff hatte. Sie hatte sich vor einem Jahr bereit erklärt, noch ein weiteres Jahr dran zu hängen. So musste für sie ein Nachfolger gefunden werden. Die anschließende Wahl fiel auf Siegbert Kuffner, der die beiden Jobs für den VdK und die 285 Mitglieder (mit BM Eckl) übernahm. Helga Eckl bleibt Beisitzer.
Die Finanzen stehen ganz gut, konnte Helga Eckl ein letztes Mal berichten.
Bürgermeister Andreas Eckl begrüßte neben den Mitgliedern auch den anwesenden Gemeinderat Franz Xaver Pongratz und mit Helmut Plenk die ganze Vorstandschaft und merkte an, dass der VdK mit seinen 1,7 Mill. Mitgliedern Bundesweit eine hervorragende Einrichtung ist. Mit Helmut Plenk steht den Mitgliedern ein Berater zur Verfügung, der sich 100-prozentig auskennt, lobte Eckl und wünschte dem VdK alles Gute für die Zukunft und dass es so engagiert weiter geht.
Bevor Helmut Plenk mit seinem interessanten Referat für die Mütterrente und das aktuelle Thema Rente mit 63 ansprach, kam er auch über das Thema Pflege oder Unterbringung in ein Heim zu sprechen und merkte an, dass im Landkreis Rege derzeit 11 Seniorenheime mit 701 Plätzen gibt. Davon sind 635 Plätze belegt, incl. 27 „Rüstige“. Ein Heimplatz kostet in Pflegestufe III (1550 €) etwa 3 000 €. Die Differenz muss selbst bezahlt werden, so dass das Erbe Monat für Monat für den Zuständigen weniger wird, denn alle Schenkungen und Hausübergaben, die nicht 10 Jahre zurück liegen, werden herangezogen. Wer das Haus bekommt, ist dran, sagte Plenk und brachte diesbezüglich noch viele Beispiele.
Zum aktuellen Thema Mütterrente merkte Plenk an, dass sie ab 1. Juli 2014 kommen soll. Eltern deren Kinder vor 1992 geboren wurden, sollen nach den Plänen der Großen Koalition in der Rente mehr Geld für die Erziehungsleistung bekommen. Es gibt für jedes Kind derzeit 28.14 € monatlich, abzüglich Krankenversicherung und Pflegeversicherung und Abschläge. Diese Mütterrente bekommen alle Mütter, sagte Plenk und wies darauf hin, dass die Neuberechnung der Zeiten für Kinder, die vor 1992 geboren wurden, von Amts wegen erfolgt und nicht beantragt werden muss. Jedoch Frauen, die keine eigene Rente beziehen, müssen einen Antrag stellen.
Um die Ungleichverteilung zwischen den jüngeren und älteren Eltern abzumildern, will man Müttern oder Vätern, deren Kinder vor 1992 geboren sind, ab dem 1. Juli pro Kind zwei Erziehungsjahre, statt bisher einem, mit jeweils einem Entgeltpunkt für die Rente anrechnen. Das bedeutet: Pro Kind sollen Eltern monatlich 28,14 € mehr erhalten als jetzt. Insgesamt werden sie, falls das Vorhaben wie geplant durch geht, monatlich künftig also 56 € für ihre Erziehungsleistungen bekommen.
Zum Thema Rente mit 63 erklärte Helmut Plenk, dass langfristig Versicherte nach 45 Beitragsjahren bei 63 Jahren abschlagsfrei in Rente gehen können. Kurze Unterbrechungen der Erwerbsbiographie werden angerechnet.
Neu ist, wer 45 Beiträge zur Rentenversicherung bezahlt hat, kann mit Vollendung der 63 Jahre ab dem 1. Juli 2014 ohne Abschlag in den Ruhestand gehen.
Mit der abschlagsfreien Rente werden die Menschen belohnt, die mit ihrer Lebensarbeitsleistung das Rentensystem stützen, so der Referent. Aus der Rente ab 63 wird schrittweise die Rente ab 65.
Die Rente ab 63 gilt jedoch nur für Versicherte, die vor dem 1. Januar 53 geboren sind und deren Rente nach dem 1. Juli 2014 beginnt. Es betrifft also genau die Jahrgänge 1949 – 1952. Für Versicherte, die nach dem 1. Januar 53 geboren sind, steigt die Altersgrenze mit jedem Jahrgang um 2 Monate.
Wer also nach dem 1. Januar 64 geboren wurde, kann nach 45 Beitragsjahren abschlagsfrei in Rente gehen, wenn er das 65. Lebensjahr vollendet hat.
Von der Rente ab 63 können anfangs bis zu 200 000 Personen pro Jahr profitieren. Davon sind rund ein Viertel Frauen. Das bedeutet aber nicht, dass diese Personen früher in Rente gehen, denn auch nach geltendem Recht gehen Personen im Alter von 63 Jahren in Rente, allerdings mit Abschlägen. Diese Menschen können nur nach 45 Jahren ohne Abschlag in Rente gehen.
Es wurden noch viele Fragen gestellt, die Helmut Plenk gerne beantwortete, dem seine Beispiele vor allem aus seiner Praxis nicht abrissen. Er dankte der Vorstandschaft für ihre Arbeit insbesondere Helga Eckl, die 22 lange Jahre für den VdK da war. Er freute sich, heute erleben zu dürfen, dass es Menschen gibt, die miteinander reden wollen.
Michael Bergbauer dankte Helmut Plenk für seinen Vortrag und überreichte Helga Eckl zum Dank einen Blumenstrauß.
Foto: VDK Vorstandschaft: Gottfried Stöger, Michael Bergbauer (Ortsvorsitzender), Helga Eckl, Franz Xaver Pongratz, Kreisgeschäftsführer Helmut Plenk, Siegbert Kuffner, BM Andreas Eckl
Bild zur Meldung: Mütterrente und Rente mit 63