Altbürgermeister Johann Lummer und Ehrenbürger von Prackenbach starb mit 75 Jahren
Seinen Lieben ein fürsorglicher Ehemann, Vater und Opa, den Vereinen ein guter Kamerad
und den Gemeindebürgern ein einfühlsamer und umsichtiger Bürgermeister
Prackenbach. Völlig überraschend verbreitete sich am Donnerstag die Kunde, dass Prackenbach´s Altbürgermeister und Ehrenbürger Johann Lummer sein erfülltes und pflichtbewusstes Leben im Alter von 75 Jahren seinem Schöpfer zurückgab. Obwohl er in der letzten Zeit durch seine gesundheitlichen Probleme immer wieder das Krankenhaus aufsuchen musste, waren doch alle, die ihn kannten, insbesondere aber die Kameraden der Feuerwehr äußerst betroffen über die Nachricht vom plötzlichen Ableben ihres Ehrenkommandanten.
Neun Feuerwehrvereine aus dem KBM-Bereich des ehemaligen Kreisbrandmeisters gaben dem Verstorbenen mit großen Abordnungen und ihren Fahnenabordnungen die letzte Ehre. Nicht zuletzt war die gesamte Führungsspitze der Kreisbrandinspektion Regen mit dem KBR Hermann Keilhofer unter den Trauergästen. Des Weiteren gab die politische Gemeinde mit Bürgermeister Andreas Eckl, der aktuelle Gemeinderat und die ehemaligen Mitglieder unter Johann Lummer sowie der ehemalige Bürgermeister Xaver Eckl dem Verstorbenen das letzte Geleit.
Das Requiem, das Pfarrer Josef Drexler mit dem ehemaligen Pfarrer Johann Christian Rahm in Konzelebration feierte, wurde vom Kirchenchor Prackenbach unter der Leitung von Ramona Höcherl und dem Orgelspieler Hans Preiss mitgestaltet sowie von zwei Musikern aus Niederalteich mit Orgel und Trompete ausgeschmückt.
Zu Beginn des Trauergottesdienstes begrüßte Pfarrer Josef Drexler neben der Familie Lummer die Öffentlichkeit, alle Vereine und die übrigen Trauergäste, die in großer Zahl dem Verstorben die letzte Ehre erwiesen.
„Unser Vater hatte ein großes Herz, das viel geleistet und sich dabei verbraucht hat“, so zitierte Pfarrer Drexler in der Traueransprache den bemerkenswerten Satz, den die Kinder beim Trauergespräch über ihren Vater erzählten.
In einer kurzen Rückschau ging Pfarrer Drexler dann auf das Leben von Lummer ein, vor allem auf die großen Verdienste um die Pfarrgemeinde Prackenbach. So war er ab 1968 Mitglied im Pfarrgemeinderat der ersten Stunde. Von 1974 bis 78 sogar Vorsitzender dieses Gremiums und trug für die pastoralen Belange der Pfarrei Sorge. Von 1976-1992 war er in der Kirchenverwaltung tätig davon 15 Jahre als Kirchenpfleger. Umfangreiche arbeitsintensive, ja kräftezehrende Baumaßnahmen wie Friedhofserweiterung, Generalsanierung des Pfarrhofs, Leichenhausrenovierung und Pfarrkirche außen und innen fielen an. Noch dazu versah er über lange Jahre den Mesnerdienst.
Doch dies hätte Lummer nicht alles leisten können, hätte er nicht eine tüchtige Frau an seiner Seite, mit der er 1960 die Ehe schloss, die ihm vier Kinder gebar. Insgesamt über 10 Enkel konnte sich der Verstorbene freuen.
Der Dank des Pfarrers galt dem Altbürgermeister, dass Gott selber ihm alles mit dem ewigen Leben vergelte, was er auf Erden für uns getan hat und schloss den Dank an die Familie Lummer an, dass sie all das mitgetragen haben.
Am Schluss des Gottesdienstes trat Bürgermeister Andras Eckl an den Ambo und zitierte das Kirchenlied „Wir sind nur Gast auf Erden“, die auf eine Tatsache hinweist, der sich jeder von uns einmal beugen muss. Die ganze Gemeinde und besonders er selber war betroffen über die Nachricht über den Tod des allseits beliebten und geschätzten Altbürgermeisters und Ehrenbürger, an dem wir eine Persönlichkeit verlieren, die Achtung und Vertrauen in der Gemeinde genoss und deren Verdienste ein großes Maß der Anerkennung und des Respekts verdienen, so der Bürgermeister. Dann startete er einen Rückblick über die Zeit Lummers in der Kommunalverwaltung, dessen Engagement nach der Gemeindegebietsreform als Gemeinderat begann und dessen Amt er bis zum 24.5.1993 bekleidete. Von 1990 bis 1993 war er ehrenamtlicher 2. Bürgermeister und später von1993 bis 2002 1. Bürgermeister. Mit seinem Gemeinderat setzte er mutige und richtungsweisende Impulse mit großem Tatendrang, Tatkraft und Ideenreichtum. Lummer pflegte einen persönlichen Stil der Dinge und führte die Gemeinde nach dem Motto: Leben und leben lassen mit lockerer und einfühlsamen, aber, wenn es erforderlich war, auch mit starker und durchsetzungsfähigen Hand. Im Jahr 2000 bekam er für seinen Einsatz sogar vom damaligen Innenminister Dr. Günter Beckstein die Verleihung der Dankurkunde für besondere Verdienste. Eine besondere Auszeichnung nämlich der Ehrenbürgerschaft wurde Lummer auch von der Gemeinde Prackenbach verliehen.
Im Namen der Gemeinde und der Beschäftigten dankte der Bürgermeister der Familie Lummer und allen Angehörigen und bekundete seine aufrichtige Anteilnahme und sein persönliches Mitgefühl.
Ein Feuerwehrherz hat aufgehört zu schlagen wobei Betroffenheit und große Trauer die Nachricht vom Tod vom Ehren-Kreisbrandmeisters des Landkreises Regen bei den Feuerwehren und der Kreisbrandinspektion Regen auslöste, sagte Kreisbrandrat Hermann Keilhofer in seiner Traueransprache. Lummer war eine Führungspersönlichkeit und zugleich Wegweiser für eine erfolgreiche Zukunft aller Feuerwehren, so Keilhofer. Sein Name steht für Fachwissen, Engagement, Fleiß und Kameradschaft wobei er ihn als fachlich kompetenten Kreisbrandmeister, eine Persönlichkeit, Vertrauten und guten Freund bezeichnete. Seine klaren Worte hatten nicht nur Gewicht bei den Wehren, sondern auch im Landkreis Regen und auf seine Worte konnte man sich stets verlassen, so der KBR.
Zahlreiche Ehrungen konnte Lummer entgegen nehmen und obwohl Lummer wegen der Übernahme des Bürgermeisteramtes aus dem Dienst als KBM ausschied, blieb er der Heimatwehr Zeit seines Lebens eng verbunden. So verlieren die Feuerwehren des Landkreises Regen einen großartigen Kameraden und engen Freund.
Als Letzter trat Markus Penzkofer-Ecker, Vorstand der Feuerwehr Prackenbach an den Ambo, der im Namen von drei Vereinenden die Verdienste von Johann Lummer würdigte. Er bezeichnete Lummer als einen Menschen, auf den man sich verlassen konnte und hat Verantwortung übernommen, egal als Bürgermeister, als Kommandant, Vorstand oder als treusorgender Familienvater. „Wenn er gebraucht wurde, war er da“, so der Vorsitzende.
Er war 59 Jahre bei der Feuerwehr. Er bekleidete von 1966 bis 1992 das Amt des 1. Kommandanten und von 1975 bis 1984 hatte er eine Doppelfunktion als Vorstand. Mit seinem Wissen, seinem Verantwortungsbewusstsein und seiner Kameradschaftlichkeit hat er es verstanden, die FW Prackenbach stets hervorragend zu führen und zu präsentieren. Schließlich hat er ohne Wenn und Aber Großes geleistet für die Vereine, die Gemeinde und die Gesamtbevölkerung und schloss in seinen Dank die geopferte Freizeit, die Freundschaft und Kameradschaft ein.
Zudem war Lummer 59 Jahre Mitglied beim Handwerkerverein, zugleich auch Ehrenmitglied und 46 Jahre beim Sportverein Prackenbach. Er war außerdem bei der MMC und von 1980 bis 1992 ehrenamtliches Vorstandsmitglied der damaligen Raiffeisen Prackenbach e.G.
Nach dem Trauergottesdienst begleitete die Geistlichkeit die Angehörigen und Verwandten mit einer großen Zahl von Vereinskameraden mit ihren Fahnen den Verstorbenen zum Friedhof, wo die Vereine und die Öffentlichkeit ihre Kränze und Schalen zum Zeichen der Verbundenheit am offenen Grab niederlegten und die Kapelle Pfeffer den guten Kameraden inthronisierte.
Bild zur Meldung: Altbürgermeister Johann Lummer und Ehrenbürger von Prackenbach starb mit 75 Jahren