Neues aus der Sozialpolitik und viele Praxisbeispiele – viel Lob für Helmut Plenk
Michael Bergbauer bleibt Ortsvorsitzender – Mitglieder auf 305 angewachsen
Prackenbach/Moosbach. Beim Ortsverband Prackenbach/Moosbach standen in diesem Jahr wieder Neuwahlen an, die am Samstag im Rahmen der Jahreshauptversammlung im Gasthaus Schötz in Schwaben durchgeführt wurden. Michael Bergbauer bleibt 1. Vorsitzender und mit ihm stellten sich die bisherigen Mitglieder geschlossen wieder zur Verfügung.
Der Ortsvorsitzende konnte neben 25 Mitgliedern auch den Kreisgeschäftsführer Helmut Plenk, Bürgermeister Andreas Eckl, den stellvertretenden Kreisvorsitzenden Max Haseneder, den Seniorenbeauftragten Franz Xaver Pongratz und die kompl. Vorstandschaft begrüßen und brachte die Freude zum Ausdruck, dass so viele Mitglieder gekommen waren, um die interessanten Ausführungen von Helmut Plenk zu hören, wobei über seine dargelegten Praxisthemen aus der Sozialpolitik und das jüngste „Kind“ der „Flexirente“ viel diskutiert wurde.
Nach dem Gedenken für die verstorbenen Mitglieder bat Bergbauer Bürgermeister Andreas Eckl um sein Grußwort, der neben der kompletten Vorstandschaft im Besonderen den stellvertretenden Landrat Helmut Plenk in der Gemeinde Prackenbach herzlich willkommen hieß und zudem dem VdK für sein 70-jähriges Bestehen gratulierte. Ein großes Spektrum, was hier beim VdK angelaufen ist und wir können uns glücklich schätzen, denn der VdK mit Helmut Plenk als Kreisgeschäftsführer ist immer vorn dran, wenn es um Pflegegesetze, Hilfe bei der Einweisung in Altenheime und dergleichen geht. „Gut, dass wir auch in Prackenbach einen Ortsverein haben“ meinte er und honorierte die große Hilfe von Helmut Plenk. Für die Wahl der neuen Vorstandschaft hoffe er, dass wir auch in Zukunft wieder gut aufgestellt sind und optimal vertreten werden.
Der stellvertretende Kreisvorsitzende Max Haseneder erinnerte an drei gut besuchte Veranstaltungen im Landkreis, bei denen groß gefeiert wurde. Ob in Regen mit dem Besuch von zwei Ministern und einem Bundestagsabgeordneten, auch der Segel-Saal in Ruhmannsfelden und der Falter-Saal waren gut gefüllt und zur Veranstaltung in diesen Tagen in München reisten sechs Busse mit 300 Menschen an, wobei das ganze Jahr über noch weitere Veranstaltungen organisiert werden. Schließlich wünschte er der Vorstandschaft für die Zukunft noch alles Gute.
- Plenk dankte Bürgermeister Eckl für die lobenden Worte und bemerkte dazu, dass der Rathauschef auch diesen Leuten hilft, die nicht immer an der Sonnenseite stehen. Plenk erinnerte an den Ball in Regen, wo 600 Leute vertreten waren, auch Menschen mit Handycap. Wenn man diese Leute sieht mit Betreuern kann man nur sagen: Gott sei Dank, dass es solche Leute gibt, die diesen Menschen helfen. Wir brauchen ein Ehrenamt, merkte er an und wir sind stolz auf unser Ehrenamt, sonst könnten wir dies alles nicht leisten, wenn man bedenkt, dass es im LK Regen 11500 Mitglieder gibt und pro Mt. 60 – 80 Neuaufnahmen zu verzeichnen sind. Sechs Damen arbeiten im Büro, alle 15 Min. wird ein Termin erledigt, es geht ein Widerspruch hinaus, eine Heimeinweisung und vieles mehr, um nur einiges von großen Arbeitspensum der Damen zu nennen.
Bevor man die Wahlen abwickelte erwähnte Bergbauer in seinem Jahresbericht an eine gute Weihnachtsfeier, als das 300. Mitglied aufgenommen wurde und weitere für ihre langjährige Treue geehrt werden konnten. Zu ihnen zählte auch Erwin Frohnauer, der 50 Jahre beim Verein ist und zudem noch lange Jahre das Amt als langjähriger Vorstand bekleidete.
Des Weiteren erinnerte Bergbauer an die Teilnahme am Betreuungsnachmittag in Rinchnach, in Geierstahl waren Siegbert Kuffner und Helga Eckl und in Ruhmannsfelden Erwin Holzapfel und Helga Eckl vertreten.
Auch verschiedenen Mitgliedern wurde ab 65 Jahren zum Geburtstag gratuliert und schließlich appellierte Bergbauer wieder für einen Sammler, denn Kleber fehlt und auch das Geld, das er jährlich einbrachte. Trotzdem konnte Siegbert Kuffner über einen soliden Kassenbestand informieren, der zwei Jobs für die gut 300 Mitglieder verwaltet. Es wurde gut gewirtschaftet, stellte Plenk fest, ihr könnt Stolz auf euren Ortsverband sein, bemerkt er. Geprüft werden die Aufzeichnungen vom Kreisverband.
Helmut Plenk bedankte sich bei Kuffner und der gesamten Vorstandschaft, denen von der Versammlung Entlastung erteilt wurde und zählte namentlich alle Ehrenamtlichen auf, die sich für den VdK einsetzen, es sind dies Michael Bergbauer, Gottfried Stöger, Siegbert Kuffner, Dora Baumgartner, Alois Bergbauer, Helga Eckl, Erwin Holzapfel und Brigitte Kermer.
Unter der Leitung von Helmut Plenk und den Beisitzern Bürgermeister Eckl und FX Pongratz wurden anschließend die Neuwahlen durchgeführt, die sehr zügig über die Bühne ging, da sich wieder alle zur Verfügung stellten. Die Vorstandschaft besteht weiter aus dem 1. Vorsitzenden Michael Bergbauer, sein Stellvertreter ist Gottfried Stöger. Im Amt bleiben ebenfalls, Kassier/Schriftführer Siegbert Kuffner und die Beisitzer: Helga Eckl, Gottfried Stöger, Alois Bergbauer, Erwin Holzapfel und Brigitte Kermer. Neu bei den Beisitzern ist Ludwig Pritzl für Dora Baumgartner.
Bergbauer bedankte sich für die Durchführung der Wahl mit dem Wunsch für gute Zusammenarbeit mit der Vorstandschaft in den nächsten fünf Jahren.
Anschließend startete Helmut Plenk sein Referat über Neues aus der Sozialpolitik und erwähnte dabei eingangs 70 Jahre VdK, wobei er bemerkte, „wir dürfen unsere Wurzeln nicht vergessen“. Dann erwähnte er die Patientenverfügung und die vom Landkreis herausgegebene Notfallmappe, eine äußerst wichtige Errungenschaft, das dem Betroffenen das Handeln in einer Notfallsituation erleichtert. Er erwähnte auch eine Woche der Pflege im Landkreis, wobei er bemerkte, dass von den 76.235 Einwohnern im Landkreis 8000 Schwerbehindert sind und der demokratische Wandel sich auch bei uns bemerkbar macht. Dabei erwähnte er, dass 2023 Bayern Barrierefrei sein soll. Es tut sich was, wobei Plenk erfreulich bemerkte, dass zum Beispiel Zwiesel und Bischofsmais für eine behindertengerechte Turnhalle und einem Lift zugesprochen wurden.
Der VdK Experte berichtete auch von erschreckenden Zahlen der Pflegebedürftigen, von denen wir unter anderem im Landkreis 1700 Demenzkranke haben und die Zahlen stetig steigen werden, so dass wir uns die Frage stellen müssen, was auf uns noch alles zukommt, wenn z.B. ein Patient in ein Heim eingeliefert werden muss. Dann kommt das Problem mit der Bezahlung. Bei einem Antrag auf Sozialhilfe beim Bezirk in Landshut muss die Rente und das gesamte Vermögen dargelegt werden. Die Angehörigen müssen aufweisen und dann ist es gut, wenn es in der Familie funktioniert, wenn nicht, dann wird es kompliziert, meinte Plenk.
Auch sei es gut, sich über die ab Januar 2017 in Kraft getretenen neuen Einteilung der Pflegegrade und Leistungsbeträge zu informieren, von denen es nicht mehr 3 Pflegestufen sondern 5 Pflegegrade gibt. Wobei vor allem demenzkranke ältere Menschen in den Genuss der gleichen Pflegeleistung kommen wie körperlich pflegebedürftige Menschen.
Viele Fragen aus der Praxis wurden Plenk gestellt, die für viele Anwesende brennend wichtig erschienen und die der Experte gerne beantwortete, denn er ist für jeden da, dem er helfen kann.
Schließlich informierte Plenk noch über das neueste Thema der Flexirente, die quasi noch in den Kinderschuhen steckt und am 1. JULI in Kraft treten soll. Die Regierung will den Anreiz zum Arbeiten nach Erreichen der 67. Lebensjahre durch höhere Rentenansprüche steigern. Zudem dürfen Arbeitnehmer zwischen dem 63. und 67.Lebensjahr mit der Flexi-Rente mehr hinzu verdienen, sofern sie das Modell der Teilrente wählen.
Ziel ist es, den Übergang vom Erwerbsleben in den Ruhestand zukünftig flexibler zu gestalten und gleichzeitig die Attraktivität für ein Weiterarbeiten über die reguläre Altersgrenze hinaus zu erhöhen. Unter anderem sollen danach Bezieher einer Altersrente vor Erreichen der Regelaltersgrenze zukünftig flexibler hinzuverdienen dürfen. Nach Erreichen der Regelaltersgrenze soll sich ein Weiterarbeiten neben der Rente auf Antrag rentensteigend auswirken.
Das Alter in der Sondereinzahlungen zum Ausgleich von Abschlägen vorgenommen werden können, soll vom 55. auf das 50. Lebensjahr reduziert werden. Diese Regelung soll ebenfalls am 1. Juli 2017 in Kraft treten.
Fest steht, so der Rentenexperte: Längeres Arbeiten soll in Deutschland attraktiver werden. Möglich machen soll das die Flexi-Rente, denn wer bereits Rente bezieht und das reguläre Rentenalter erreicht hat, kann die Rente künftig steigern, wenn er noch einmal eine Arbeit aufnimmt oder in seinem Job weiterarbeitet. Allerdings muss er die Versicherungspflicht wählen und Rentenbeiträge zahlen.
Noch günstiger wäre es, den Renteneintritt zu verschieben und weiter arbeiten. Wer ein Jahr später als regulär in Rente geht, dessen Rentenansprüche steigen allein hierdurch um sechs Prozent.
Noch viele Fragen wurden an den Rentenexperten Helmut Plenk herangetragen, die den Anwesenden unter den Nägeln brennen. Er gab auf alles bereitwillig Auskunft, denn Plenk setzt sich für jeden ein, der Hilfe braucht und versprach, in aller nächster Zeit wieder mit einem diesbezüglichen Referat zu melden.
Michael Bergbauer bedankte sich bei Helmut Plenk für seine wie immer interessanten Ausführungen und wünschte noch gute Unterhaltung.
Foto: Kreisgeschäftsführer Helmut Plenk, Erwin Holzapfel, Helga Eckl, Gottfried Stöger, Michael Bergbauer, Ludwig Pritzl, Brigitte Kermer, Siegbert Kuffner, Bürgermeister Andreas Eckl, Franz Xaver Pongratz und Max Haseneder
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