Neues Rentenpaket – Mütter- und Flexirente und viele Praxisbeispiele
Kreisgeschäftsführer Helmut Plenk nahm sich für jeden Zeit
Jahreshauptversammlung beim VdK Ortsverband - Großes Lob für den VdK-Mann
Prackenbach/Schwaben. Der VdK Ortsverband hatte seine Mitglieder am Samstag im Rahmen der Jahreshauptversammlung ins Gasthaus Schötz nach Schwaben eingeladen, wo der Ortsvorsitzende Michael Bergbauer neben 34 Mitgliedern auch den VdK-Kreisgeschäftsführer und Behinderten-Beauftragten des Landkreises Regen Helmut Plenk, den 2. Bürgermeister Michael Kellermeier nebst den Seniorenbeauftragten der Gemeinde Franz Xaver Pongratz und die gesamte Vorstandschaft begrüßen.
In seinem Rückblick erinnerte Bergbauer an die Kreisarbeitstagung, zu der man nach Frauenau eingeladen war. Auch eine gute Weihnachtsfeier habe man im Gasthaus Kerscher abgehalten und 19 Mitgliedern zum Geburtstag gratuliert. Siegbert Kuffner informierte von einem soliden Kassenbestand und man stellte fest, es wurde gut gewirtschaftet. Geprüft werden die Aufzeichnungen im Kreisverband.
Nach dem Gedenken verstorbener Mitglieder stellte der 2. Bürgermeister in seinem Grußwort fest, dass der Sozialverband VdK eine super Einrichtung sei und wir froh sein dürfen, dass wir ihn haben. Er lobte vor allem Helmut Plenk und sein super Team, denn jedem wird geholfen, der in Not geraten ist, ob bei Rentenproblemen oder Behindertenfällen.
Auch F.X. Pongratz begrüßte alle Anwesenden und erzählte von den Moosbacher Senioren, mit denen er zuweilen einen Ausflug macht und er freut sich, dass sich immer sehr viele beteiligen.
Kreisgeschäftsführer Plenk bedankte sich für das Lob von Michael Kellermeier. Es freue ihn einerseits, dass wir so wachsen, auf der anderen Seite macht es ihm jedoch auch Sorgen. Der ganzen Vorstandschaft sprach er seinen Dank für ihre gute Arbeit aus und bemerkte erfreut den steten Mitgliederzuwachs, der mittlerweile auf 331 angestiegen ist. Leider gibt es aber auch bei ca. 2700 Einwohnern in der Gemeinde Prackenbach 200 Schwerbehinderte, wobei pflegende Angehörig in Bayern künftig auf eine Unterstützung der Regierung baut. Das Kabinett beschloss daher vor etwa zwei Jahren die Einführung in Höhe von 1000,- € im Jahr. Antragsberechtigt sind die Patienten ab des 2. Pflegegrades mit dem 1. Wohnsitz in Bayern. Einzureichen ist ein unterzeichneter Antrag und eine Kopie vom Personalausweis.
Er bemerkte, dass die Senioren- und Pflegeheime überfüllt sind, darum werden viele Angehörige zuhause gepflegt. Doch wenn ich ein Leben lang nicht gespart habe, wird es wohl eng werden, sagt Plenk. Bei einer Einlieferung muss die Rente dargelegt werden und die Angehörigen müssen ihr Vermögen aufweisen. Wenn das Geld nicht reicht kann ein Sozialhilfeantrag beim Bezirk in Landshut gestellt werden.
Dann startete Plenk sein umfangreiches Referat, bei dem es über das neue Rentenpaket ging, über die Kindererziehungsrente und die Kindererziehungszeit. Er kam auch über die Flexirente, Mütter- und Witwenrente zu sprechen und schließlich über das neue Renten-Steuerrecht.
Mit dem Jahresbeginn 2019 trat das neue Rentenbaket in Kraft. Es verspricht Verbesserungen für Mütter, Geringverdiener und die Bereiche einer Erwerbsminderungsrente. Neuerungen gelten für Rentner und diejenigen, die bald in Rente gehen. Doch hinsichtlich der Finanzierung der Rentenreform gibt es schon Kritik, denn dieses kostet rund 31 Milliarden € allein bis zu Jahr 2015.
Die Beitragssätze der gesetzlichen Rentenversicherung sollte zwar auf 18,2 sinken, ist jedoch nicht möglich. Sie bleibt bei einem Wert von 18,6 %. So sieht man das Rentenpaket darum als starke finanzielle Belastung.
Bei der Erwerbsminderungsrente gibt es Verbesserungen, denn sie hat die sogenannten Zurechnungszeiten weiter ausgedehnt. Im ersten Schritt wird die Rente so berechnet, als hätten die Rentenbezieher bis zu einem Alter von 65 Jahren und acht Monaten gearbeitet.
Weiter bemerkte Helmut Plenk, dass es seit März 2019 die neue Mütterrente gibt. Zum 01.01. starteten die Auszahlungen für Neurentner. Seit März bekamen auch diejenigen Geld, die bereits vorher in Ruhestand waren.
Bevor sie in Kraft trat, war sie lange umstritten. Doch sie zahlt sich jetzt aus. Betrug sie 2013 noch 546 €, ist sie 2017 auf rd. 716 € gestiegen. Sie wurde zum 01.01.2019 ausgeweitet. Seit Jahresbeginn werden alle Mütter und Väter mit Erziehungszeiten für vor 1992 geborene Kinder zusätzlich Rentenansprüche bekommen. Doch es gibt aber nur einen halben Rentenpunkt.
Fest steht aber auch, dass die Mütterrente Auswirkungen auf die Höhe der Witwenrente haben kann. Die oberhalb des Freibetrages von derzeit 845,59 € im Westen und 810,22 € im Osten liegende Summe wird zu 40 % auf die Witwenrente angerechnet und kann diese mindern.
Wer im kommenden Jahr in Ruhestand geht, muss einen großen Anteil seiner Rente versteuern, bemerkte der Rentenexperte ebenfalls. Der Steuerpflichtige Rentenanteil von 76 % auf 78 %. So bleiben nur 22% der ersten vollen Bruttojahresrente steuerfrei. Bei der Bestandsrente bleibt der festgesetzte steuerfreie Rentenbetrag bestehen.
Erwähnenswert sei zudem, dass auch Väter Anspruch auf Entgeltpunkte für Kindererziehungszeiten haben. Zudem sei anzumerken, dass diese Person, welche das Kind hauptsächlich erzieht, in der gesetzlichen Rentenversicherung automatisch als pflichtversichert gilt. Diese Beiträge werden komplett vom Bund übernommen. Als Nachweis reicht die Erklärung im Antrag auf Feststellung von Kinder-Erziehungszeiten aus. Es gilt die Geburtsurkunde.
Schließlich informierte Helmut Plenk die aufmerksamen Zuhörer über das am 01.01.2017 in Teilen in Kraft getretenen Flexirentengesetz. Es bietet älteren Beschäftigten mehr Anreize, über das Rentenalter hinaus zu arbeiten. Mit der neuen Rente dürfen sie zur Rente hinzuverdienen, ohne dass jeder Cent wieder bei der Rente abgezogen wird und sie soll Anreize schaffen, damit mehr Menschen länger ganz oder in Teilzeit arbeiten. Der neue Freibetrag heißt: 6.300 Euro brutto im Jahr.
Noch viele Fragen wurden an den Rentenexperten herangetreten und er gab bereitwillig Auskunft, denn Plenk setzt sich für jeden ein, der Hilfe braucht.
Michael Bergbauer bedankte sich abschließend bei Helmut Plenk für seine immer interessanten Ausführungen und die vielen Praxisbeispiele und wünschte den Zuhörern noch gute Unterhaltung.
Foto: Gottfried Stöger, Erwin Holzapfel, Brigitte Kermer, Franz Xaver Pongratz, Helmut Plenk, Ludwig Pritzl, Siegbert Kuffner, Michael Bergbauer, Michael Kellermeier
Bild zur Meldung: Neues Rentenpaket – Mütter- und Flexirente und viele Praxisbeispiele