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Seniorenausflug führte zum Klosterdorf Windberg

Prackenbach, den 08. 07. 2021

Die Seniorenteamleiterin Gerlinde Zweck begrüßte beim Beginn der Fahrt nach Windberg alle sehr herzlich und freute sich, dass man überhaupt wieder einmal, mit den Senioren zusammenkommen kann und gab dann den Verlauf des Tages bekannt.

 

Angesteuert wurde zunächst das Gasthaus Aman, direkt am Dorfplatz in Windberg. Von den Wirtsleuten wurde man bereits zum Mittagessen erwartet. Der Einfachheit halber gab es für alle Schnitzel die bestens mundeten. Da danach noch genügend Zeit eingeplant war, konnte man im Gasthaus auch noch Kaffee trinken, wozu Thekla Holzapfel netterweise eine riesige Portion an Blätterteigstangerl mitgebracht hatte.

 

Für die Führung der neu renovierten Kloster- und Pfarrkirche hatte Diakon Andreas Dieterle keinen geringeren als Pater Thomas, den emeritierten Generalabt des Prämonstratenserordens, arrangiert.

 

So begrüßte am Portal der Kirche, Pater Thomas, alle persönlich und freute sich über den Besuch der Senioren und begann gleich mit einer kurzen geschichtlichen Einleitung.

Das Kloster Windberg besteht seit 1142. Der Orden der Prämonstratenser kann auf eine 900-jährige Geschichte blicken. Der Gründer der Prämonstratenser war der Heilige Norbert von Xanten der in Frankreich in einem Ort namens Prémontré 1121 den Orden gegründet hat und von diesem Ort Prémontré kommt der unaussprechliche Name Prämonstratenser so der emeritierte Generalabt Pater Thomas. Zwei Jahrzehnte später konnte bereits 1142 die erste Kirche (der vordere Teil der jetzigen Kirche war erst fertig) des Ordens der Prämonstratenser in Windberg, durch einen Bischof aus Mähren – aus Tschechien - eingeweiht werden. 1167 kam der Nachfolger des damaligen Bischofs von Böhmen und Mähren und hat die gesamte Kirche eingeweiht. Von Anfang an hatte das Kloster starke Beziehungen zu Böhmen und Mähren. Aber auch die Grafen von Bogen, Graf Albert II von Bogen, der das Kloster gestiftet hatte, hatten ebenfalls starke Beziehungen zu Tschechien. Durch die Heirat von Ludmilla aus Böhmen wurde diese Beziehungen gefestigt.

 

In der Gründerzeit um 1142 wurde romanisch gebaut. So auch die Kirche in Windberg. Fenster und Rundbögen sowie das Tonnengewölbe zeugen noch von dieser Zeit. Im Laufe der Jahrzehnte wurde die Kirche immer im Stil verändert. In der Gotik hat man versucht eine gotische Decke einzuziehen mit den Spitzbögen. In der Barockzeit wollte man eine helle Kirche eine lichte Kirche und hat die Fenster geöffnet und hat barocke Glockenfenster eingebaut. Der nächste Schritt der Kunstrichtung war das Rokoko. Die gesamte Einrichtung ist Rokoko. Die Kreuzwegstationen mit den Einrahmungen zeugen von dieser Kunstrichtung. Man erkennt sie im C die Form einer Muschel mit Blumen, Girlanden oder mit den Engelköpfen. Das schönste und höchste an Rokoko Kunst sind die vier Seitenaltäre. Von einem gewissen Matthias Obermeier. Der hat vier Altäre geschaffen wie ein Theater; ein Vorhang geht auf und man sieht eine Szene. So schilderte Pater Thomas die einzelnen dargestellten Szenen in der Kürze sehr lebhaft. So sieht man auf einem Altar den heiligen Blasius ein Bischof – ihm wurden die Hände abgehackt -, am nächsten Altar der heilige Ägidius mit dem angeschossen Wild das zum Heiligen flüchtet, der dritte Altar mit der heiligen Dorothea auf dem Weg zur Hinrichtung mit dem Rosenwunder als Zeichen ihres Glaubens vom Himmel und am vierten Altar die heilige Katharina von Alexandrien hat der Künstler eine Art Gelehrtenstube inszeniert mit einem Blitz, der das Marterrad zerstört hat, und sie dann mit dem Schwert enthauptet wurde.

 

Weiter erläuterte er die Kirchendecke. Die Klosterkirche ist eine Weihnachtskirche. An einem 25. Dezember des Jahres 1121 also an Weihnachten wurde der Orden gegründet. So hat der Künstler dies übersetzt und hat 4 Bilder von Weihnachten gemalt. Die Geburtsszene, die Hirten auf dem Feld, Drei Könige, Besuch der drei Könige. Und überall wo man hinsieht entdeckt man Sterne in Bezug auf Weihnachten nicht nur an der Decke, sondern überall in der Kirche. Der Stern ist aber auch ein Symbol für Maria.

Die Kanzel hat einen eigenen Stil von 1674.

 

Anschließend durften die Senioren im Chorgestühl der Kloster- und Pfarrkirche Platz nehmen. Das Patronat der Kirche ist „Mariä Himmelfahrt“, wie auch viele andere Kirchen des Ordens der Prämonstratenser. Die Kirche ist geostet. Aus dem Osten kommt das Licht. Maria ist die Lichtbringerin. Oben das Sonnenfenster und die Uhr. Die Uhr ist als Sinnbild das wir unsere Zeit nutzen und dass auch unsere irdische Zeit einmal zu Ende geht. Auf der Barock und Rokoko-Balustrade sind die vier Ambrosius, Augustinus, Hieronymus und Papst Gregor der Große.

 

In Chorgestühl treffen sich die Patres dreimal am Tag zum gemeinsamen Gebet. Alltäglich um 07.30, 12.00 und 18.15. Es ist der Hauptgebetsraum des Klosters aber auch zur Eucharistiefeier.

 

Auch zu den weiteren Bildern des Hl. Vitus und des Hl. Johann Nepomuk im Chorraum, auch ein ganz beliebter Heiliger der Barockzeit, gab es Erläuterungen, die im Chorraum postiert sind.

 

Weiter ging es dann in Richtung Sakristei. „Hier sehen sie einen Ort der Romantik pur“ bemerkte der emeritierte Generalabt Pater Thomas. Das Fenster der Taufstein mit den zwölf Aposteln auf vier Löwenköpfen aus der Gründung des Klosters mit den Rundbögen.

Wenn man getauft wird, wird man in die Kirche eingegliedert. Und die 12 Apostel stehen für die Kirche. Und früher hat man den Täufling untergetaucht. Untertauchen heißt: Sterben, auftauchen heißt: Auferstehen zum Leben. Das ist das Symbol unseres Glaubens. Wir sind auf Jesus Christus seinen Tod getauft und auf seine Auferstehung. Taufe ist Wasser des Lebens. In Bezug auf den Taufstein, der aus Kalkstein ist, bemerkte Pater Thomas das er in Bayern kaum einen Stein kennt, der so reicht, so edel und so kraftvoll ist wie dieser Stein.

 

Zuletzt ging es dann in die sehr große und geräumige Sakristei der Klosterkirche. Für die Holz-Ausstattung der Sakristei machte ein Klosterbruder Intarsien-Schränke. Der Konvent des Klosters musste 1803 (Säkularisation) das Kloster verlassen. Als das Kloster aufgehoben wurde, wurde die Kirche Pfarrkirche.1923 wurde das Kloster um 24.000 Goldgulden wieder zurückgekauft. Zu diesem Zeitpunkt war das Kloster eine Ruine. Die wertvollen Messgewänder, Bücher, Handschriften, Kunstschätze usw. waren alle weg, außer einer barocken Monstranz. Das Kloster betreute früher seelsorgerisch St. Englmar, Perasdorf, Hunderdorf und Viechtach. Heute betreut das Kloster die Pfarreien Hunderdorf, Mitterfels, Neukirchen, Sankt Englmar und noch eine Pfarrei im Schwäbischen.

 

Weiter ging es in die Sakristei. Die Sakristei ist der Vorbereitungsraum für die Hl Messe. Dort ist ein Deckengemälde, mit dem Abendmahl. Ein weiteres Gemälde stellt das Gleichnis von den Arbeitern im Weinberg mit den Tagelöhnern, mit der Vereinbarung von einem Denar, dar. Am Ende des Tages erhält jeder den gleichen Lohn.

Ich will auch den letzten geben, dass er Leben kann. Jeder bekommt das Gleiche ist auf die Eucharistie gemünzt. Nicht der Zahlmeister sondern ein Engel verteilt die Kommunion. Jeder bekommt das Gleiche. So können wir selbst weiterdenken, so Pater Thomas! Ob wir es verdient haben oder nicht!

 

Seniorenteamleiterin Gerlinde Zweck bedankte sich sehr herzlich bei dem hochkarätigen Kirchenführer Pater Thomas.

Anschließend wurde noch eine kleine Andacht mit Marienliedern in der wunderschönen Pfarr- und Klosterkirche von den Senioren gehalten. Zum Schluss erteilte der emeritierte Generalabt Pater Thomas den Senioren den Segen.

 

Da noch Zeit war, wurden noch kleine Rundgänge um das Kloster mit der Jugendbildungsstätte gemacht. Ab 10. Juli bis 29. August 2021 ist in der Verbindung mit der 900-jahrfeier der Prämonstratenser noch eine Ausstellung „Der Hl. Norbert und die Prämonstratenser“ in Klosterdorf Windberg.

 

Anschließend machte man sich mit dem Bus wieder Richtung Heimat auf. So trafen sich die Senioren noch zu einer Brotzeit im Gasthof Bucher in Boxberg, wo sie von Diakon Andreas Dieterle bereits erwartet wurden, der wegen Schulunterrichts an dem Ausflug bedauerlicherweise nicht teilnehmen konnte.

 

Auf der Heimfahrt bedankte sich Seniorenteamleiterin Gerlinde Zweck bei allen mitfahrenden Senioren sehr herzlich. Es war wieder schön einen „Ratsch“ zu tun und man merkte sich den nächsten Termin für einen Seniorenausflug am 12. August 2021. Das Ziel wird im nächsten Pfarrbrief bzw. in der Zeitung bekannt gegeben.

 

Bild zur Meldung: Seniorenausflug führte zum Klosterdorf Windberg

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