Gisela Holzer aus Hagengrub feierte ihren 85. Geburtstag
Hagengrub. Tief verwurzelt in Hagengrub ist Gisela Holzer – dort geboren und aufgewachsen feierte sie nun am vergangenen Mittwoch – ein paar hundert Meter entfernt von ihrem Geburtshaus in der Obermühle – ihren 85. Geburtstag im Kreise von Freunden und Familie. Unter den Gratulanten waren auch Pater Johnson Thomas Kattayil VC und eine kleine Abordnung des Frauen- und Müttervereins Prackenbach/Krailing.
Gisela Holzer wurde am 16. November 1937 in der Obermühle in Hagengrub mit ihrer Zwillingsschwester als Jüngste von insgesamt elf Kindern geboren. „Heute sind wir noch zu fünft, die anderen sind mittlerweile über 90 Jahre alt“, erzählt sie. Die Jubilarin denkt zurück an eine sehr schöne Kindheit, die allerdings auch von großer Armut geprägt war. „Wir hatten viel Hunger, weil wir so viele waren. Aber es war auch schön, so viele Geschwister zu haben.“ Puppen hätten sie selbst genäht und gespielt sei mit altem Geschirr worden. Mit 14 Jahren kam sie nach Hetzelsdorf zu einem Bauern, als Magd, wie fast alle ihre Geschwister. Ihre Familie sah sie in dieser Zeit nur am Sonntagnachmittag, da durfte sie nach Hause. Zur Stallarbeit habe sie jedoch wieder auf dem Bauernhof sein müssen. Ihr späterer Ehemann, Anton Holzer, der ebenfalls aus Hagengrub stammte, sei in dieser Zeit ein Freund ihres Bruders gewesen, erzählt die nun 85-Jährige. Man habe sich im damaligen Lichtspielhaus in Prackenbach beim Wirt oder auf Bällen und Hochzeiten getroffen und per Post Liebesbriefe ausgetauscht, erinnert sie sich lächelnd zurück. Als Gisela Holzer, damals noch Koch, 18 war, heiratete sie Anton Holzer. „Das war 1956“, sagt sie. Es folgten vier Kinder, von denen eines im Kindesalter tödlich verunglückte, vier Enkel und mittlerweile zwei Urenkel, die Anton Holzer leider nicht mehr kennenlernen durfte. Er verstarb 2007 nach schwerer Krankheit, ein Schicksalsschlag für seine Frau.
Gisela Holzer kümmert sich bis heute mit Eifer um die ganze Familie: Mittags schauen regelmäßig alle vorbei, denn gekocht wird jeden Tag für alle. Der Kreis der Familie hält die Jubilarin jung, ist sich die Verwandtschaft einig.
Bild zur Meldung: Jubilarin Gisela Holzer (2.v.l.) mit Gratulanten des Frauen- und Müttervereins