Neues Haus und neues Auto
149. Generalversammlung der Freiwilligen Feuerwehr Prackenbach – Lob für die Jugend
Prackenbach. Zahlreiche Uniformträger füllten am Samstagabend den Saal im Feuerwehrhaus in Prackenbach. Vorsitzender Martin Heiland begrüßte alle zur 149. Generalversammlung der Freiwilligen Feuerwehr Prackenbach. Als Ehrengäste waren unter anderem Bürgermeister Andreas Eckl und Kreisbrandmeister Marco Dietl gekommen.
Zunächst bat Heiland alle, sich zum Totengedenken zu erheben. Im vergangenen Jahr waren mehrere Mitglieder verstorben: Johann Bauer, Bernhard Holzapfel, Josef Probst, Ludwig Stiglbauer und Johann Lex sen. Anschließend gab er einige Zahlen bekannt: Sieben Neuzugänge habe es gegeben, das ergebe einen Mitgliederstand von 27, darunter 57 Damen, 35 Ehrenmitglieder, sieben Jugendliche, 52 Aktive und 185 Passive. Es folgte ein Überblick über sämtliche Termine 2022. Als „Spektakel des Jahres“ bezeichnete der Vorsitzende stolz die Zeltparty am 15. Oktober. Er habe nicht damit gerechnet, dass das Fest so einschlagen würde. Am Anfang habe man „ein bisschen ein größeres Gartenfest“ geplant. Rund 500 Besucher aus Nah und Fern seien dann gekommen. Ein „Wahnsinnserfolg für mich persönlich, die komplette Vorstandschaft und die Feuerwehr“, bekräftigte Heiland und bedankte sich nochmals bei allen, die in irgendeiner Weise zum Gelingen beigetragen hatten. Nur eine Woche später ein weiterer Höhepunkt: das Patenbitten der Freiwilligen Feuerwehr Ruhmannsdorf. „Wer dabei war, der weiß, wovon ich rede. Eine Stimmung seinesgleichen, so etwas habe ich noch nicht erlebt!“, so der Vorsitzende, der zustimmendes Lachen aus den Reihen der Mitglieder erntete. In diesem Zuge bedankte er sich auch nochmals bei Markus Penzkofer, der sich sämtliche Reime und Verse ausgedacht hatte.
Festausschuss für 150-jähriges Gründungsfest gebildet
In der Ausschusssitzung am 1. Dezember war ein Festausschuss für das 150-jährige Gründungsfest 2024 gebildet worden: Er besteht aus der kompletten Vorstandschaft, erster Festleiter ist Martin Heiland, zweiter Timo Ziselsberger. Auch im nächsten Jahr stünden wieder zahlreiche Veranstaltungen an, so Heiland. Aus verschiedenen Aktionen sei Geld in die Vereinskasse geflossen. Für rund 4300 Euro habe der Verein im vergangenen Jahr Anschaffungen getätigt, zum Beispiel 20 Feuerwehrhelme im Wert von rund 3150 Euro. Bei der Vorschau auf die Termine 2023 stellte er unter anderem die Patenbraut für das 150-jährige Gründungsfest der Feuerwehr Moosbach vor: Carina Sobania mit den Begleitkindern Elly Högerl und Anna-Lena Penzkofer.
Als nächstes ergriff Kommandant Stefan Penzkofer das Wort. Er gab einen Überblick über die insgesamt 22 Einsätze 2022. 236 Feuerwehrdienstleistende seien 386 Stunden im Einsatz gewesen, unfallfrei, fasste Penzkofer zusammen. „Bei den Gemeinschaftsübungen war die Teilnehmerzahl stets ausreichend, bei den monatlichen Standortübungen wäre jedoch eine stärkere Beteiligung gewünscht und gefordert!“, bedauerte er. Die durchschnittliche Übungsbeteiligung im Vergleich zu vor Corona sei gesunken. „Leider sind viele, die diesen Satz hören sollten, heute nicht anwesend.“
Nach Informationen zu absolvierten Lehrgängen, Fahrzeugen und Geräten erläuterte er, dass zehn Stahlflaschen für Atemschutzgeräte ausgesondert, verkauft und gegen neun Composite-Flaschen mit geringerem Gewicht ausgetauscht wurden. Neben einigen Aktivitäten im Jahresfortlauf ging Penzkofer auf die Gerätehausüberprüfung am 11. April durch Kreisbrandmeister Thomas Märcz ein: Wiederholt seien gravierende Mängel festgestellt worden, unter anderem ein fehlender dritter Stellplatz und eine unzureichende Absaugvorrichtung für Fahrzeugabgase. Dafür habe es zum Thema neues Feuerwehrgerätehaus erfreuliche Entwicklungen gegeben, Räumlichkeiten für einen neuen Standort in der Ringstraße würden derzeit von der Gemeinde erworben.
Digitale Alarmierung und neue Sirenen
Ein weiterer Punkt seiner Ausführungen betraf die Umstellung auf die digitale Alarmierung. 36 digitale Funkmeldeempfänger seien bestellt, Liefertermin sei Frühjahr 2023, die maximale Förderquote des Freistaates betrage 80 Prozent. „Die Einführung der digitalen Alarmierung ist für April 2023 geplant.“ Die analoge Alarmierung werde anfangs zur Sicherheit parallel weiterbetrieben, führte Penzkofer aus. Auch neue Sirenenanlagen würden für die Gemeindefeuerwehren über ein Sonderförderprogramm beschafft. Diese könnten verschiedene Warntöne abgeben und seien durch einen Akku bei Stromausfall mindestens 14 Tage betriebsbereit. Der Standort bleibe in Prackenbach am bisherigen Gerätehaus.
Neues Feuerwehrfahrzeug
Des Weiteren informierte der Kommandant seine Kameraden über den Stand bei der Fahrzeugneubeschaffung. Anfang 2022 sei die europaweite Ausschreibung eines TLF 3000 Staffel erfolgt. Ende April vergab der Gemeinderat den Auftrag in Höhe von rund 480000 Euro an die Firma Ziegler. Ein Termin zur Konstruktionsbesprechung werde vermutlich im März stattfinden. Derzeit werde September 2023 – unverbindlich – als Liefertermin angepeilt, bei fünf Monaten Aufbauzeit wäre das neue Fahrzeug voraussichtlich Anfang 2024 fertig.
Nach zahlreichen Dankesworten des Kommandanten übernahm Kassier Thomas Högerl das Wort und berichtete von der erfolgreichen Prüfung der Vereinskasse. Kassenprüfer Kurt Sobania leitete die Entlastung und bat um Handzeichen, sie wurde einstimmig erteilt. Atemschutzwart Thomas Fleischmann blickte im Folgenden unter anderem zurück auf einige Übungen und Besuche der Atemschutzstrecken. Doch auch er kritisierte die teils zu geringe Teilnahme an Übungen. „Eine Standortübung mussten wir sogar absagen, weil wir nur zu dritt waren.“ Der Tag X werde kommen, an dem wieder alle gefordert sein würden, sagte er und hoffte auf Besserung.
Engagierte Jugend: Zwei Übungen im Monat
Erfreuliches hatte Jugendwart André Achatz zu berichten: „Auf Wunsch der Mädels halten wir nun zwei Mal monatlich Übungen, einmal reichte ihnen nicht“, lobte er seine sieben Jugendlichen, von denen sechs weiblich sind. Er gab kurz einen Überblick über abgelegte Prüfungen, Veranstaltungen und Ausflüge. „Weiter so, ihr seid die Zukunft der Feuerwehr!“, schloss er.
Bevor Bürgermeister Andreas Eckl seine Ansprache hielt, leitete er die Entlastung der Vorstandschaft, welche einstimmig erteilt wurde. Dann lobte er den „emsigen Vorstand“ und hoffte auf viele weitere Jahre. Zum neuen Fahrzeug sagte er: „Das ist safe!“ Die Anträge seien gestellt, wahrscheinlich sei es 2024 da. Es sei natürlich wünschenswert, dass das Fahrzeug beim Gründungsfest gleich geweiht werden könne. „Ich gehe davon aus, aber in diesen Zeiten ist nichts sicher.“ Auf jeden Fall sei er guter Dinge, dass 2024 ein tolles Fest auf die Beine gestellt werde.
Als Letztes stellte sich Kreisbrandmeister Marco Dietl vor, für ihn sei es eine Premiere vor den Prackenbacher Kameraden. „Ihr seid eine sehr aktive Feuerwehr und eine wichtige Stütze im Vereinsleben“, lobte er. Er bedankte sich bei der Gemeinde für die großen Investitionen rund um das neue Fahrzeug und das neue Feuerwehrgerätehaus. Das zeige das enorme Vertrauen in die Feuerwehr. Nach einigen Ehrungen und weiteren Dankesworten schloss Heiland die Veranstaltung mit den Worten: „Der Schlüssel zum Erfolg sind Kameradschaft und der Wille, alles für den anderen zu geben!“
Räumlichkeiten für neues Feuerwehrhaus bald in Gemeindehand
Da die Überprüfung des Gerätehauses wiederholt einige gravierende Mängel ergeben hatte, sah man sich nach Alternativen um. 2022 habe es eine erfreuliche Entwicklung gegeben, erläuterte Kommandant Stefan Penzkofer bei der Generalversammlung. Im Frühjahr kamen leerstehende Hallen in der Ringstraße in unmittelbarer Nähe zur B 85 ins Gespräch. Bei einem Besichtigungstermin vor Ort sei man im Kreise der Löschmeister mehrheitlich zu dem Entschluss gekommen, dass ein Umbau in ein Feuerwehrhaus möglich sei. Auch die Besichtigung durch die Kreisbrandinspektion im Oktober habe vollumfängliche Unterstützung hervorgerufen, unter anderem wegen der zentralen Lage und guten Verkehrsanbindung. Im November stellten Vertreter der Regierung von Niederbayern bei einem weiteren Termin vor Ort eine staatliche Förderung in Aussicht, so der Kommandant. Für drei förderfähige Stellplätze bedeute dies eine feste Pauschale von 205500 Euro. Ende November habe der Gemeinderat beschlossen, die Halle zu kaufen und umzubauen.
Auch Bürgermeister Andreas Eckl gab aktuelle Informationen bekannt: „Die Hülle wird bleiben, ansonsten wird es ein komplett neues Feuerwehrhaus.“ Das habe im Sinne der Nachhaltigkeit Zustimmung bei der Regierung gefunden. Ein Vertrag sei mittlerweile geschlossen, ein weiterer werde bald folgen, dann sei alles in Gemeindehand. Im Januar wolle man abschließende Gespräche mit dem Planer führen und das Konzept dann der Regierung vorlegen. Eventuell könne es einen vorzeitigen Beginn noch dieses Jahr geben, stellte Eckl in Aussicht. „Der perfekte Standort“, habe der Kreisbrandrat gesagt. Damit dürfe die „Brandschutz-Baustelle“, wie der Bürgermeister es nannte, für etliche Jahre gelöst sein. Für die Gemeinde sei es momentan nicht leicht, ein Darlehen müsse aufgenommen werden. Gut zwei Millionen würden in die Feuerwehr investiert, denn auch ein neues Fahrzeug wird benötigt. Doch: „Man muss Chancen nutzen, wenn man sie kriegt, und nicht, wenn man sie braucht!“, ist Eckl überzeugt.
Ehrungen und Beförderungen
Ehrungen für langjährige Mitgliedschaft:
25 Jahre:
Josef Bielmeier
40 Jahre:
Hermann Gierl
Werner Gierl
Stefan Holzer
Johann Holzer
Michael Lanzinger jun.
Martin Schedlbauer
Gerhard Wanninger
50 Jahre:
Anton Ecker
Richard Egner
Franz Eidenschink
Hermann Kraus
Heinrich Penzkofer
Ludwig Schötz
60 Jahre:
Felix Rackl
Alois Zach
65 Jahre:
Siegfried Heiland
Michael Lanzinger sen.
Ehrungen für langjährigen aktiven Dienst:
20 Jahre:
Andreas Schötz
30 Jahre:
Melanie Sobania
Thomas Santl
40 Jahre:
Helmut Gierl
Beförderungen:
Feuerwehranwärter:
Tobias Köppl
Christian Piede
Oberfeuerwehrmann/-frau:
Johannes Mühlbauer
Michael Högerl jun.
Thomas Bielmeier
Bettina Heiland
Hauptfeuerwehrmann:
Matthias Bartl
Roland Brem
Thomas Penzkofer
BU: Einige Mitglieder wurden für langjährigen aktiven Dienst oder langjährige Mitgliedschaft geehrt.
Dieser Bericht wurde von Journalistin Lisa Brem verfasst und für unsere Homepage zur Verfügung gestellt.
Bild zur Meldung: Neues Haus und neues Auto