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Aus der Bürgerversammlung 2023 vom 07.12.2023

12. 12. 2023

Aus der Bürgerversammlung vom 07.12.2023

 

Für die Genehmigung wappnen

Bürgermeister setzt beim Steinbruch Igleinsberg auf Diplomatie und hofft auf die Osttangente

 

Prackenbach. Dass im Prackenbacher Ortsteil Igleinsberg wieder Granit abgebaut werden soll, treibt viele Gemeindebürger um. „Auch mich“, wie Bürgermeister Andreas Eckl bei der Bürgerversammlung am Donnerstagabend im Gasthof „Zum Alten Wirt“ in Krailing betonte. Dabei machte er deutlich, dass er als Gemeindeoberhaupt auf Diplomatie setze.

 

Vor fast genau einem Jahr, bei der Bürgerversammlung im Dezember 2022, wurde der Steinbruch bereits thematisiert. Einer der Zuhörer sprach damals eine mögliche Wiederinbetriebnahme des Bruchs an. Seither hat der Viechtacher Bayerwald-Bote bereits mehrmals über die Pläne der Firma Kies Hacker aus Deggendorf um Geschäftsführer Michael Hackerberichtet, den Granitabbau in Igleinsberg wieder aufzunehmen. Gegen diese Pläne protestieren einige Einwohner Prackenbachs, hauptsächlich aus den Ortsteilen Igleinsberg und Hagengrub. Eine entsprechende Online-Petition wurde bis dato 687 Mal unterschrieben.

 

Auch an Bürgermeister Andreas Eckl geht dieser Protest nicht spurlos vorüber. Bei der Bürgerversammlung am Donnerstagabend machte er jedoch deutlich, dass das Steinbruch- Areal im Regionalplan nach wie vor als Vorranggebiet für Granitabbau ausgewiesen ist. Zwar seien für die Reaktivierung – die Genehmigung nach dem Bundesimmissionsschutzgesetz lief Ende Mai 2014 aus – umfangreiche Gutachten notwendig. Allerdings betonte Andreas Eckl, dass die „Karten für den Interessenten nicht so schlecht“ seien. Für die Genehmigung sei aber das Landratsamt Regen zuständig, nicht die Gemeinde Prackenbach.

 

Die Unterlagen sind laut Andreas Eckl seitens des Antragsstellers bereits eingereicht worden, ein Verfahren wurde aber noch nicht eröffnet. Das bestätigt Iris Gehard, Pressesprecherin des Landratsamtes Regen, auf Nachfrage des Viechtacher Bayerwald-Boten. Sie teilt mit, dass die Unterlagen beim Landratsamt am 15. September eingegangen sind. Bei der Prüfung sei allerdings festgestellt worden, dass naturschutzfachliche Aspekte noch nicht ausreichend behandelt wurden und die Unterlagen noch nachgebessert werden müssen. Weiter informiert die Pressesprecherin, dass, nachdem die internen Vorarbeiten bei der Genehmigungsbehörde abgeschlossen waren, bei einem gemeinsamen Besprechungstermin am 4. Dezember die Nachbesserungen mit dem Antragsteller besprochen wurden. Iris Gehard schreibt: „Das Landratsamt Regen geht davon aus, dass das Genehmigungsverfahren mit der Fachstellenbeteiligung und der öffentlichen Auslegung der Antragsunterlagen Anfang 2024 eingeleitet werden kann.“ Bürgermeister Andreas Eckl erklärte in der Bürgerversammlung, dass er „den Weg zum Kompromiss“ gehen möchte. Er ergänzte: „Es bringt nichts, wenn Bürgermeister und Gemeinderat feuerrot nach vorne gehen. „Dadurch laufe man Gefahr, sich bestehende Einflussmöglichkeiten zu verbauen. So möchte er unbedingt, dass die so genannte „Osttangente“ – also eine Abfahrtsstraße für den Schwerverkehr – realisiert wird. Denn ein „Begegnungsverkehr in Igleinsberg ist untragbar“. Diese „Einbahnlösung“ würde die Anwohner in Igleinsberg deutlich entlasten, ist sich der Bürgermeister sicher, doch sie sei keine Voraussetzung dafür, dass die Genehmigung erteilt wird. Die bestehende Ortsstraße sei ausreichend.

 

„Wir sollten uns wappnen“, schloss Andreas Eckl seine Ausführungen zum Thema „Steinbruch Igleinsberg“. Er wolle den Anwohnern helfen, deshalb setze er auf Verhandlungen mit dem Betreiber. Eine 

Anhörung der besorgten Bürger sei geplant, diese werde voraussichtlich im Bürgerhaus stattfinden. 

Geschäftsführer Michael Hacker war für eine Stellungnahme am Freitag nicht zu erreichen.

 

Investitionen in Feuerwehr und Kinder

Gemeinde Prackenbach hat viel Geld ausgegeben und steht trotzdem finanziell gut da

 

Prackenbach. Auf ein ereignisreiches Jahr mit vielen Investitionen hat Bürgermeister Andreas Eckl bei der Prackenbacher Bürgerversammlung am Donnerstagabend im Gasthof „Zum Alten Wirt“ in Krailing zurückgeblickt. Besonders ins Feuerwehrwesen ist viel Geld geflossen, aber auch bei den kleinsten Bürgern war der Gemeinderat nicht knausrig.

 

Für die Feuerwehren Ruhmannsdorf und Moosbach etwa wurde jeweils ein neues Mittleres Löschfahrzeug angeschafft. Dafür hat die Gemeinde Prackenbach insgesamt 418 000 Euro ausgegeben, zuzüglich einer Fördersumme in Höhe von 147 000 Euro. Die Feuerwehr Prackenbach bekommt im Frühjahr 2024 ein neues Tanklöschfahrzeug (TFL 3000) für einen Kaufpreis von 480 000 Euro, wovon 94 500 Euro bezuschusst werden. Weitere Investitionen erfolgten in Schutzanzüge (rund 32 000 Euro), in den Umbau der vier Sirenen im Gemeindegebiet (rund 47 000 Euro inklusive 10 850 Euro Förderung) sowie in die Anschaffung neuer Funkmeldeempfänger (zirka 38 000, wovon 30 784 Euro bezuschusst werden). Ein großes Projekt ist auch der Umbau einer Lagerhalle in der Ringstraße ins neue Gerätehaus der Feuerwehr Prackenbach. Die Kostenschätzung des Gesamtprojekts beläuft sich auf etwa 2,2Millionen Euro. Wie Bürgermeister Andreas Eckl informierte, sei die vorzeitige Mittelzusage der Regierung von Niederbayern bereits eingegangen. Es steht eine Förderung von 411 000 Euro in Aussicht. Der Umbau soll bis Herbst 2024 abgeschlossen sein.

 

Für die Kinder der Gemeinde wurden in den vergangenen drei Jahren rund 400 000 Euro in die Sanierung der Grundschule gesteckt. „Uns ist die Grundschule mit das Wichtigste“, betonte Andreas Eckl. Diese wird derzeit von 85 Mädchen und Buben besucht. Die Umbaumaßnahme des Prackenbacher Kindergartens Sankt Georg hat die Gemeinde 50 000 Euro gekostet. Dort und in der Einrichtung Sankt Johannes in Moosbach werden insgesamt 115 Kinder betreut.

 

Weitere Investitionen erfolgten in den Bauhof, für den drei neue Fahrzeuge angeschafft wurden. Die Gesamtkosten belaufen sich auf 216 000. Die Ausstattung der Straßenbeleuchtung mit energiesparenden Straßenlaternen hat die Gemeinde 12 500 Euro gekostet. Ordentlich gespart hat Prackenbach beim Dorfgemeinschaftshaus in Viechtafell, das aktuell in einer „starken Dorfleistung“ gebaut wird. Sichtlich stolz berichtete der Bürgermeister darüber, dass über dieses Projekt sogar überregional berichtet worden sei. Mit viel ehrenamtlicher Leistung entsteht in Viechtafell ein Treffpunkt für Jung und Alt.

 

Auch 2023 steht die Gemeinde Prackenbach trotz all dieser Investitionen finanziell gut da. Die Pro-Kopf-Verschuldung belaufe sich bei rund 2800 Einwohnern auf 329 Euro. Damit liege man deutlich unter dem Durchschnitt, der für den Landkreis Regen 946 Euro beträgt.

 

Dennoch meinte der Bürgermeister, dass man nun den „Gürtel enger schnallen“ müsse. So sind heuer lediglich 50 000 Euro für Ausbesserungsabreiten an Fahrbahnen ausgeben worden. 

 

Als Herausforderungen für das kommende Jahr nannte Andreas Eckl die Sanierung und Verbesserung der Trinkwasserversorgung in Moosbach, den bereits erwähnten Umbau der Lagerhalle in ein Gerätehaus, die Ertüchtigung der Pumpstation Kugelbach sowie der Geröllfangschächte im Zulauf vor den Regenüberlaufbecken, das geplante Baugebiet in Krailing, bei dem es aktuell noch Probleme mit dem Denkmalamt gibt, die Fertigstellung des Dorfgemeinschaftshauses in Viechtafell, den Breitbandausbau in Moosbach, wo derzeit 59 Liegenschaften noch nicht erschlossen sind, sowie die Anbindung der Tafertsbergstraße an die Straße nach Tafertshof.

 

Seitens der Zuhörer wurde angeregt, zusätzliche Hundetoiletten aufzustellen, den Spielplatz in Krailing zu ertüchtigen sowie in Krailing im öffentlichen Raum einen Abfalleimer anzubringen. Zudem wurde beantragt, schmale Gemeindestraßen, wie etwa bei Engelsdorf, für den Schwerverkehr zu sperren. Im Hinblick auf die Jubiläumsfeier der Feuerwehr Prackenbach wurde zudem gefordert, den Fußgängerweg zwischen Pfarrkirche und Festplatz herzurichten.

 

Die Artikel wurden von Redakteur Aaron Graßl verfasst und im Viechtacher Bayerwald-Boten veröffentlicht.

 

 

 

 

Herausforderungen und Lichtblicke

 

Andreas Eckl, Bürgermeister der Gemeinde Prackenbach, zieht seine Jahresbilanz

Krailing. (jur) Trotz eisiger Temperaturen und glatter Straßen sind am Donnerstagabend ungefähr 70 Bewohner der Gemeinde Prackenbach der Einladung des Bürgermeisters Andreas Eckl gefolgt, an der Bürgerversammlung 2023 teilzunehmen. 

Im Saal des Gasthauses „Zum Alten Wirt“ in Krailing gab Eckl dem Publikum einen zweistündigen Überblick über umgesetzte Projekte und Investitionen, zeigte Herausforderungen und Probleme auf, und gab ihnen zudem die Möglichkeit, eigene Anliegen einzubringen. 

Zuerst aber wurde es still im Gasthaussaal. Eckl erinnerte an den langjährigen Gemeinderat Alfons Krieger, der dieses Jahr verstorben ist. „Er war ein Feuerwehrler durch und durch und wir werden ihn in guter Erinnerung behalten“, so lauteten die tröstenden Worte Eckls.

Das Jahr 2023 sei, so Eckl, klar ein Jahr der Beschaffungen gewesen, vor allem im Bereich des Brandschutzes. Einschlägig waren zudem die Investitionen in die Abwasserleitungen der Gemeinde, die Planung eines neuen Projektes für die Feuerwehr Prackenbach und der Bau des Dorfhauses in Viechtafell.

 

„Starke Dorfleistung“ bei Viechtafeller Dorfhaus

Letztere „starke Dorfleistung“ lobte Eckl in seinem Vortrag ganz besonders. Mit den Worten „Hund hand‘s scho“ betonte er das Engagement und den Fleiß einiger Viechtafeller, die sich selbst an das große Projekt wagten, und „gemacht haben, was sie selber machen konnten“. Durch diese Tatkräftigkeit der Bewohner des Dorfes und der Gemeinde, sowie der kostenlosen Unterstützung durch örtliche Firmen, werden die Kosten des Dorfhauses sogar unter den eingeplanten 380000 Euro liegen. Beim Blick auf die Statistiken des Jahres erwähnte Eckl die in den letzten Jahren leicht ansteigende Einwohneranzahl, die im Moment bei 2802 Bewohnern liegt. Auch die Altersstruktur der Gemeindebewohner blieb relativ konstant. Den größten Anteil nehmen die 40 bis 60-Jährigen ein. Hierbei erinnerte Eckl vor allem: „Wichtig ist auch immer, dass genügend junge Leute nachkommen.“ 

Die Zahl der Kirchenaustritte, die 2022 in 52 Austritten gipfelte, sank in diesem Jahr wieder auf 32 herab. Auch über die Ausgaben und Investitionen der Gemeinde zeigte der Bürgermeister einige Statistiken. Obwohl seiner Meinung nach die Gelder sehr sinnvoll eingesetzt wurden und Prackenbach mit einer Pro-Kopf-Verschuldung von 329 Euro den siebtbesten Platz im Landkreis Regen erreicht, weiß Eckl: Um nicht in eine Schieflage zu geraten, müsse man auch zurückstecken und nur kaufen, was wirklich nötig ist.

 

Verbandsleitung für Abwasser

Thema der Versammlung war zudem die Wasserversorgung in der Gemeinde. 2023 gab es einige Investitionen in diesem Bereich. Zwei Pumpstationen für Abwasser wurden in Moosbach und in Fichtental errichtet. Das Abwasser der Orte wird jedoch seit diesem Jahr über eine Verbandsleitung in die größere Kläranlage in Viechtach umgeleitet. Dazu erklärt Eckl: „Das wird mittlerweile im ganzen Landkreis so gemacht, dass man kleinere Kläranlagen an größere anbindet. Es ist wirtschaftlich gesehen einfach besser.“ Der Betrieb der Leitungen laufe einwandfrei.

 

Personalprobleme in den Kindergärten

Nicht ganz so rosig habe es dieses Jahr bei der Personalsuche für die beiden Kindergärten in Prackenbach und Moosbach ausgesehen. Zwar habe der Kindergarten in Prackenbach sechs neue Pflegerinnen und der Kindergarten Moosbach zwei neue Mitarbeiterinnen erhalten, das Personalproblem bleibe jedoch bestehen. Auf eine aufgegebene Anzeige sei die Meldenanzahl im Moment bei Null. „Es ist ein brutaler Markt. Ich weiß nicht wie es in ein paar Jahren ausschaut. Dann kann es sein, dass es richtig zwickt und Gruppen wegfallen müssen“, zeigte sich Eckl besorgt.

Umzug der Feuerwehr Prackenbach

Investiert wurde dieses Jahr vor allem in neue Fahrzeuge für die Feuerwehren Moosbach und Ruhmannsdorf. Hier stand die Beschaffung von jeweils einem neuen mittleren Löschfahrzeug an. Auch die Feuerwehr Prackenbach erhielt ein neues Fahrzeug namens TLF 3000, das auch 3000 Liter Fassvermögen hat, wie Eckl erklärte. Das größte Projekt, das für die Gemeinde in den nächsten Jahren anstehen werde, ist der Umzug der Feuerwehr Prackenbach in die Ringstraße 33. „Wir suchten schon länger nach einer Lösung, weil der Platz nicht mehr ausreichte. Dann haben wir mitbekommen, dass die leerstehenden Gebäude in der Ringstraße zu erwerben sind“, erklärte Eckl zu diesem Projekt. Kosten wird das neue Feuerwehrheim ungefähr 2,2 Millionen Euro.

 

Sorge um Dorfladen in Moosbach

Einen Appell an die Gemeindebewohner gab er bezüglich des Dorfladens in Moosbach. Das Projekt, das als eine Gegenmaßnahme zur „Verödung“ von Dörfern entstanden war und auch stark gefördert wurde, könne nur funktionieren, wenn die Bürger das Angebot auch nutzen. „Man muss aufpassen, weil wenn die Chance weg ist, ist sie weg“, warnte Eckl, „wenn da nicht mehr Power kommt, muss der Dorfladen Geschichte werden.“

 

Er wünsche nicht nur von den Moosbachern, sondern auch von anderen Gemeindemitgliedern, dass sie sich jede Woche ein paar Sachen im Dorfladen kaufen, sei sich aber bewusst, dass er niemanden zwingen kann. Zuletzt erinnerte er noch einmal daran, dass andere Gemeinden den Dorfladen sehr beneiden und sich auch ein solches Projekt wünschen würden.

 

Nicht nur negative Punkte listete Bürgermeister Eckl jedoch am Donnerstag auf, auch viele lobende Worte hatte er für die Gemeindemitglieder übrig. Vor allem sprach er dabei das Engagement der Mitglieder der zahlreichen Vereine an, die auch dieses Jahr tolle Feste und Aktionen auf die Beine stellten. Dabei gab er auch einen freudigen Ausblick auf das 2024 anstehende Fest der Feuerwehr Prackenbach, zu dem sich Wirtschaftsminister Hubert Aiwanger angekündigt hat.

 

Die Artikel wurden von Redakteurin Julia Rabenbauer verfasst und im Viechtacher Anzeiger veröffentlicht.

 

 

 

 

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