Verbindungsstraße Tafertsberg-Tafertshof kommt
Zwei Varianten in der Gemeinderatssitzung vorgestellt – Naturschutzrechtliche Maßnahmen gingen voran
Prackenbach. Mit einem Thema, das die Gemeinde schon Jahre lang beschäftigt, begann die Sitzung des Prackenbacher Gemeinderats am Donnerstagabend: der Verbindungsstraße von Tafertsberg zur Straße nach Tafertshof. Um die Verkehrslage zu verbessern – viele Neubauten in Tafertsberg und das neue Baugebiet in der Dr.-Bertsche-Straße – war diese Baumaßnahme schon lange im Gespräch, hat sich aber unter anderem aus naturschutzrechtlichen Gründen verzögert. Planer und Gemeinderat Matthias Thanner stellte zwei Bauvarianten vor, das Gremium entschied sich für die günstigere.
Das kleine Waldgrundstück, das den Tafertsberg von der Straße nach Tafertshof und damit einer schnellen Verbindung zur B 85 trennt, hat die Gemeinde bereits vor mehreren Jahren erworben. Doch waren dort Tiere, die unter Natur- beziehungsweise Artenschutz stehen, gefunden worden: Schlingnattern. Es folgten in den vergangenen Jahren aufwändige Schutz- und Umsiedlungsmaßnahmen in Ersatzquartiere. Mittlerweile ist das Baufeld auch aus naturschutzfachlicher Sicht zulässig. Matthias Thanner war mit der Planung beauftragt worden, hat mehrere Entwürfe ausgearbeitet und zwei davon, den aufwändigsten und den schlichtesten, detailliert im Gremium vorgestellt.
Das größte Problem beziehungsweise am kostenintensivsten: Es ist sehr wahrscheinlich, dass man während der Bauarbeiten auf Fels stößt, der abgetragen werden muss. Rund 350.000 Euro, brutto und inklusive Baunebenkosten, schätzt Thanner für die Variante, die alles beinhaltet, was sich Anwohner und Gemeinderat wünschten. Auf Fördermaßnahmen könne man leider nicht hoffen. Dem gegenüber lag eine „schmalere“ Variante mit rund 233.000 Euro. 3,50 Meter Breite, Ausweichbuchten, die die Straße nochmals um zwei Meter verbreitern, Pflanzinseln zur Geschwindigkeitsverringerung, ein Entwässerungsgraben an der Hangseite, Böschungssicherung durch eine Steinmauer – das sind Inhalte der teuren Variante.
Doch sowohl Bürgermeister als auch Gremium argumentierten meist für den günstigeren Ausbau der „Sparvariante“: Die Straße sei kein Muss und solle keine Hauptverbindung werden, aber dennoch „angenehm“ für die Anwohner. Ausweichbuchten seien nicht zwingend notwendig, da die Stelle sehr übersichtlich sei. Außerdem könne man das Bankett schottern und befahrbar machen und damit ebenfalls zwei Meter Verbreiterung schaffen.
Dennoch kamen auch kritische Stimmen, wie von den Gemeinderäten Johann Miethaner und Reinhold Högerl. Sie gaben zu bedenken, dass es sehr wahrscheinlich sei, dass die neue Straße trotzdem stark genutzt werde und Ausweichbuchten oder mehr Breite wünschenswert seien.
Das Gremium entschied sich einstimmig für die weitere Verfolgung der günstigeren Variante, die jedoch noch angepasst werden solle. Es wird noch keine Ausschreibung erfolgen, zunächst wird die Baumaßname in die Haushaltsplanungen aufgenommen.
BU´s:
1: Planer und Gemeinderat Matthias Thanner stellte zwei Ausbauvarianten für eine Verbindungsstraße in der jüngsten Gemeinderatssitzung vor.
2: Hier soll die Verbindungsstraße zwischen Tafertsberg und der Straße nach Tafertshof entstehen, die Verkehrslage für die Anwohner verbessern und eine schnelle Verbindung zur B 85 schaffen.
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