Mit Blaulicht und Tatütata
Empfang des neuen Prackenbacher Feuerwehrautos – Korso, Fest und Besichtigungen
Prackenbach. In blauem Blinken erstrahlte die Dorfmitte Prackenbachs weithin, als sich am Freitagabend ein knallroter Korso durch die Straßen schlängelte und beim Bürgerhaus Halt machte. Der Pfarrer-Baumgartner-Platz war gefüllt mit Kameraden der gemeindlichen Feuerwehren und anderen Interessierten, die mit neugierigen Blicken das neue TLF 3000 ST der Prackenbacher erwarteten. Begleitet von zahlreichen weiteren Feuerwehrfahrzeugen kam es gegen 18.30 Uhr endlich an.
Zum wiederholten Mal hatte sich eine Abordnung der Freiwilligen Feuerwehr Prackenbach, begleitet von Bürgermeister Andreas Eckl, frühmorgens nach Giengen an der Brenz in Baden-Württemberg zur Firma Ziegler aufgemacht, das Feuerwehrauto für gut befunden und damit den Heimweg angetreten. Bereits vor einigen Wochen waren Abholung und Empfang geplant, platzten jedoch, weil das Fahrzeug wegen technischer Mängel nicht mitgenommen wurde. Pünktlich trafen die Kameraden samt neuem TLF zu Hause ein und wurden würdig empfangen. Mit in der vorm Bürgerhaus wartenden Menge war auch Pater Johnson Kattayil, der gemeinsam mit den Anwesenden um Gottes Segen und Schutz für Fahrzeug und Mannschaft bat und es mit Weihwasser besprengte. Nach den ersten wertschätzenden Blicken zogen alle in den Bürgerhaussaal, wo bereits Brotzeit und Getränke zum Anstoßen hergerichtet waren.
Eckl: 500.000 Euro sind gut investiert
Zunächst ergriffen noch Kommandant, Vorsitzender und Bürgermeister das Wort und hießen alle willkommen, unter den Gästen waren auch Kreisbrandinspektor Christian Stiedl, Kreisbrandmeister Marco Dietl sowie einige Gemeinderäte. Über mehrere Jahre habe sich der ganze Prozess mittlerweile hingezogen, von der Wahl des richtigen Nachfolgers für das LF 8, das fast 35 Jahre lang treuen Dienst getan habe, bis zum heutigen Tag, an dem das neue Fahrzeug endlich in der Heimat angekommen sei, blickte Kommandant Stefan Penzkofer zurück. Doch die besten Gerätschaften hälfen nichts ohne das notwendige Personal. Daher rief er seine Kameraden auf, zahlreich am Ausbildungsplan und den Einweisungen teilzunehmen. Bürgermeister Andreas Eckl berichtete positiv von der Abholung: „Ab und zu braucht gut Ding eben Weile“, so wie an diesem Tag, habe das ablaufen sollen. Mit Maß und Ziel unterstütze man die ehrenamtliche Arbeit als Gemeinde sehr gerne, die rund 500.000 Euro seien gut investiert. Ausdrücklich bedankte er sich bei den Kommandanten für ihren Einsatz und die investierte Zeit ebenso wie bei allen, die in irgendeiner Weise daran beteiligt waren. Mit neuem Feuerwehrhaus und Gründungsfest gehe „die Reise der Feuerwehr“ nun weiter. Auch Vorsitzender Martin Heiland begrüßte alle und wies auf eine weitere anstehende Umstrukturierung und einen „Quantensprung für die Feuerwehr“ hin: Ab dem nächsten Tag werde es auch in Prackenbach eine aktive Kinderfeuerwehr geben. Nur mit den Jungen und Nachwachsenden könne man erfolgreich in der Zukunft bestehen. Miteinander, auch gemeinsam mit den anderen gemeindlichen Wehren, wolle man stark sein.
Löschwasser- und Schaumtank als wichtige Neuerungen
Anschließend war das Buffet eröffnet. Zeitgleich konnten alle Interessierten nach draußen gehen und genauere Betrachtungen am TLF 3000 ST vornehmen, gerne wurden von bereits eingewiesenen Feuerwehrlern die Besonderheiten erklärt und demonstriert. Als einen großen Fortschritt sieht Kommandant Stefan Penzkofer unter anderem die 3000 Liter mitgeführtes Löschwasser, das alte LF 8 hatte keinen Wassertank. Außerdem sind Atemschutzgeräte im Mannschaftsraum verbaut, diese können bereits während der Anfahrt angelegt werden – wichtige Zeitersparnis. Eine weitere Neuerung: der 120 Liter-Schaumtank. Dieser kann mit einem speziellen Schaumrohr direkt zum Löschen eingesetzt oder auch dem Wasser zugemischt werden. „Das verringert die Oberflächenspannung des Wassers und es kann tiefer in das Brandgut eindringen“, wie Penzkofer erklärte. Ausfahrbarer Lichtmast und Umfeldbeleuchtung ermöglichten auch nachts das Arbeiten wie bei Tageslicht und die Option „Pump and roll“ erlaube einen Pumpbetrieb bei langsamer Fahrt.
Abwechselnd erkundeten und begutachteten die einen draußen das TLF, die anderen feierten drinnen und stießen darauf an. Bis spät in die Nacht saß man gemütlich beisammen.
Bild zur Meldung: Mit Blaulicht und Tatütata