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Emotion, Tradition und Party-Stimmung

Prackenbach, den 13. 06. 2024

Beim 150-jährigen Feuerwehr-Gründungsfest in Prackenbach am Wochenende war alles dabei

 

Prackenbach. Zwei hochemotionale Ereignisse in der Pfarrkirche, ein restlos gefülltes Zelt an beiden Tagen und ein beeindruckender Festzug mit fulminantem Abschluss beim Fahneneinzug – beim 150-jährigen Gründungsfest der Feuerwehr am Wochenende in Prackenbach folgte ein Höhepunkt auf den nächsten. Am Samstag wurde beim Totengedenken, das viele zu Tränen rührte, zunächst der Verstorbenen gedacht. Dann erhielt das neue Feuerwehrfahrzeug offiziell den Segen Gottes und im Festzelt wurde anschließend bis in die frühen Morgenstunden gefeiert. Am Sonntag zog sich ein langer Kirchenzug durch das Dorf, der anschließende feierliche Festgottesdienst glich einem musikalischen Konzert und beim großen Festzug am Nachmittag gab´s einiges zu sehen. Als Abschluss verwandelten am Abend die Original „Zellberg Buam“ aus dem Zillertal das Festzelt in eine Tanzfläche.

 

Bereits am Samstagnachmittag ging´s für die Prackenbacher Feuerwehrler nach dem erfolgreichen Festauftakt am Freitag wieder weiter: In Uniform marschierten sie mit Festgefolge und Festdamen durch das Dorf, um Festmutter Karin Fraundorfner-Laumer und Festbraut Sofie Fleischmann traditionell einzuholen. Beide luden ihre Kameraden zu einem kleinen Umtrunk mit Verköstigung ein. Gemeinsam mit Paten- und Ehrenpatenverein (Feuerwehren Moosbach und Ruhmannsdorf) zogen anschließend alle in die Pfarrkirche Sankt Georg ein, wo ein tränenreicher, sehr emotionaler, trauriger Höhepunkt folgte: Pater Johnson Kattayil sprach vor dem Totengedenken einige einleitende Worte, die verstorbenen Kameraden seien nicht weg, nur unsichtbar. „Wir wollen uns an sie erinnern und ihre Leistungen anerkennen“, sagte er, dann startete eine Diashow, die in chronologischer Reihenfolge Bilder der in den vergangenen 25 Jahren verstorbenen Vereinsmitglieder zeigte. Die andächtige Stille im Gotteshaus wurde untermalt von melodisch-melancholischen Klängen, die Erinnerungen an vergangene Zeiten und Ereignisse weckten. Nur wenige Augen blieben trocken angesichts der ergreifenden Atmosphäre.

 

Segnung des neuen TLF 3000 ST

 

Auf dem Pfarrer-Baumgartner-Platz wurde indes das neue Feuerwehrfahrzeug für die offizielle Weihe vorbereitet. Pfarrer, Kameraden, Festdamen und Feuerwehrführungskräfte des Landkreises versammelten sich. Pater Johnson bat um den Segen Gottes für Fahrzeug und Besatzung und besprengte das TLF 3000 ST mit Weihwasser. Kommandant Stefan Penzkofer gab unter anderem einen Überblick über die technischen Daten, Bürgermeister Andreas Eckl blickte auf einige Aspekte der Beschaffung zurück und überreichte einen symbolischen Schlüssel. Als „Lückenschluss“ bezeichnete KBI Christian Stiedl das neue Fahrzeug, die Feuerwehr Prackenbach sei auf einem „top Stand“. Nach einigen Ansprachen im Festzelt übernahm am Samstagabend die Band „Frontal“ die Bühne. Bis in die frühen Morgenstunden feierten die Besucher im vollen Festzelt bei Party-Stimmung mit den Prackenbachern, tanzten auf den Bänken und vor der Bühne, stießen in der Bar an oder ratschten am Weißbierstand.

 

Am frühen Sonntagmorgen war das Dorf bereits wieder dicht bevölkert: Die Gastvereine wurden eingeholt und zum Festzelt geleitet, wo sie sich beim Frühschoppen mit den „Gamsjägern“ für den Festtag stärkten. Um 9.30 Uhr hieß es „Bitte Aufstellung!“, im langen Kirchenzug marschierten alle durch das Dorf zur Pfarrkirche, wo der Festgottesdienst mit Bänderübergabe stattfand.

 

Im wundervoll mit Blumenarrangements geschmückten Gotteshaus verwandelten die Prackenbacher Chöre den Gottesdienst in eine Art Konzert. Kinder-, Kirchenchor und die Band „Malesa“ hatten gemeinsam geprobt und untermalten den festlichen Anlass mit einer Vielzahl an unterschiedlichsten Musikstücken, mal gemeinsam in einer Mischung aus zarten Kinder-, hellen Sopran- und tiefen Männerstimmen, mal in Einzeldarbietungen. Die emotionalsten Reaktionen folgten auf ein Stück des Kinderchores „Feuerwehr, danke!“: „Ihr seid die, die Prackenbach vor Flammen schützen, unser Dorf lebt von eurer Zeit“, sangen die Kleinen und rührten die Kirchenbesucher damit so sehr, dass ein spontaner Applaus mit so manch nass-glitzerndem Auge folgte.

 

Musikalischer Festgottesdienst mit Bänderübergabe

 

Pater Johnson Kattayil lobte in seiner Predigt den Einsatz der Feuerwehrler für den Nächsten: „Wo immer jemand bereit ist, eigene Interessen hinten an zu stellen, um zu helfen, führt das zu einer Begegnung mit Christi.“ Der Geistliche segnete die Bänder mit Weihwasser, anschließend sprachen die Festdamen in wunderschönen Roben ihre Prologe und hängten sie an die Fahnen.

 

Wieder im Festzelt folgten Ansprachen und Begrüßungen einiger Feuerwehrführungskräfte und Ehrengäste, darunter Landrat Dr. Ronny Raith und MdB Alois Rainer. Allesamt lobten die herausragende Organisation des Festes – „das wird in die Annalen eingehen“, so KBI Stiedl – und die Arbeit der Feuerwehr generell. Kreisjugendwart Martin Sterl honorierte die tolle Jugendarbeit, denn auch 50 Jahre Jugendgruppe war Teil des Festes. Festleiter und Vorsitzender der Prackenbacher Feuerwehr Martin Heiland wies darauf hin, dass auf Erinnerungsgeschenke verzichtet werde, zugunsten der Organisation Sternenfahrer Strasskirchen, die sich unter anderem für krebskranke Kinder einsetzen.

 

Die „Bergwaidler“ sorgten über Mittag für zünftige Unterhaltung, um 14 Uhr stellten sich wieder alle auf zum großen Festumzug, der sich bis zum Feuerwehrhaus, rund um´s Dorf und wieder zurück zum Festplatz zog. Zahlreiche Zuschauer klatschten am Straßenrand und feuerten zur Taktvorgabe zahlreicher Musikgruppen die Fahnenträger beim Fahnenschwingen an. Einen grandiosen Abschluss bildete der Einzug der Fahnen ins Festzelt: Die Träger mobilisierten die letzten Kraftreserven und schwangen, angefeuert von den auf den Bänken stehenden Festzeltbesuchern, die schweren Fahnen durch den Mittelgang. Als als letztes die neu bestückte Fahne der Prackenbacher hereinwehte, regnete es Konfetti und alle Anspannung angesichts des bisher fehlerfreien Ablaufes fiel von den Organisatoren ab. Die beiden Festleiter, Martin Heiland und Timo Ziselsberger, fielen sich auf der Bühne in die Arme, das Zelt jubelte.

 

Nach einem gemütlichen Nachmittagsausklang, betraten am Abend die Original „Zellberg Buam“ aus dem Zillertal die Bühne, es wurde auf den Bänken geklatscht und zahlreiche Tanzpaare funktionierten den Mittelgang zur Tanzfläche um. Gegen 22.30 Uhr näherte sich langsam das Ende des Festsonntags, in der Bar wurde noch weiter gefeiert. Am Montag schloss sich ein Kinder- und Seniorennachmittag an, am Abend spielte die Band „Notausstieg“ auf.

 

BU`s:

1: Pater Johnson erteilte dem neuen Feuerwehrfahrzeug offiziell Gottes Segen.

2: Bürgermeister Andreas Eckl (2.v.r.) übergab einen symbolischen Schlüssel an Kommandant Stefan Penzkofer (r.).

3: In der Pfarrkirche Sankt Georg fand am Sonntag der feierliche Festgottesdienst statt.

4: Die Festdamen hängten ihre gesegneten Bänder an die Fahnen.

5: Alle Anspannung fiel ab: Konfetti-Regen beim Fahneneinzug nach dem gelungenen Festzug.

6: Am Sonntagabend tanzten viele Paare zur Musik der „Zellberg Buam“ aus dem Zillertal.

7/8: Ein langer Festzug mit vielen Vereinen und Festdamen zog sich durch Prackenbachs Straßen.

 

Die Berichte wurden von Journalistin Lisa Brem verfasst und für unsere Homepage zur Verfügung gestellt. 

 

 

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