Aus der Gemeinderatssitzung vom 19.06.2024
Bauanträge und Nutzungsänderung bewilligt
Aus der Prackenbacher Gemeinderatssitzung: Wohnhaus wird Ferienhaus
Prackenbach. Mit einigen Bauanträgen beschäftigten sich die Prackenbacher Gemeinderäte in der jüngsten Sitzung am Dienstagabend. Unter anderem beschloss das Gremium den Bau eines öffentlichen WC´s beim Dorfladen in Moosbach und in der Dr.-Bertsche-Straße soll ein Wohnhausneubau umfunktioniert werden zu Ferienwohnungen.
Ohne Diskussionen stimmten die Räte einer Antragsverlängerung für den Bau einer forst- und landwirtschaftlichen Gerätehalle im Sonnenweg in Hagengrub zu, ebenso wie der Erweiterung und dem Anbau eines Freilaufs mit Überdachung an ein bestehendes landwirtschaftliches Gebäude in der Krailinger Straße in Prackenbach. Weil zu Beginn des Jahres rechtliche Rahmenbedingungen geändert worden waren, die nicht umfänglich erfüllt waren, musste das Gremium nochmals den Flächennutzungs- und den Bebauungsplan für eine PV-Anlage in Zeitlhof beschließen, was ohne Wortmeldungen mehrheitlich geschah.
Im Baugebiet Pfahlfelder II in der Dr.-Bertsche-Straße soll ein Wohnhausneubau nun in ein Ferienhaus für Urlauber umgewandelt werden. Der Bebauungsplan stehe dem nicht entgegen, wie Bürgermeister Andreas Eckl betonte, die Nutzungsänderung werde auch nicht als störend für Anwohner angesehen. Das Gebäude soll wochenweise vermietet werden, auch der jetzige Eigentümer wolle es immer wieder selbst als Ferienhaus nutzen. Man habe kommuniziert, dass dauerhaft „runtergelassene Jalousinen“ im Baugebiet nicht erwünscht seien, so der Bürgermeister. Zwar werde langfristiger Wohnraum in der Gemeinde gerade für Familien gebraucht, doch seiner Meinung nach spreche in diesem Einzelfall nichts dagegen. „Prackenbach ist keine typische Feriengemeinde“, daher werde es wahrscheinlich bei solchen Einzelfällen bleiben, reagiert er auf etwaige Anfragen aus dem Gremium, das angesichts der derzeit schwierigen Bausituation Verständnis zeigte. Die Gemeinderäte stimmten der Nutzungsänderung einstimmig zu.
Ebenfalls auf der Agenda stand die endgültige Genehmigung des Anbaus einer öffentlichen Toilette an den Dorfladen Moosbach. Eckl stellte den fertigen Planungsentwurf vor, barrierefrei, behindertengerecht und förderfähig. Die Tür befinde sich auf der Hinterseite zur Wiesenfläche hin, der Anbau sei von der Straße aus nicht sichtbar und der Zugang werde gepflastert, erläuterte er. Die Gemeinderäte stimmten allesamt für den Bau.
Am Ende der Sitzung gab Eckl noch drei gemeinsame Termine der ILE Donau-Wald bekannt, die in Kürze noch weiter beworben werden sollen. Am 16. August findet eine gemeinsame Seniorenfahrt nach Passau mit Schifffahrt und Altstadtbesuch statt. Am 4. September wird im Rahmen des Ferienprogramms für Jugendliche der ILE Donau-Wald-Gemeinden ein Ausflug zum Salzburger Flughafen und danach ins Salzbergwerk nach Berchtesgaden organisiert. Am 14. September findet für alle Interessierten im Gebiet der ILE Donau-Wald ein Ausflug mit Brauereibesichtigung nach Aldersbach statt.
Für kommenden Sonntag lud Eckl alle zum Public Viewing des Deutschland-Spiels ins Bürgerhaus mit Verköstigung ein, der Erlös gehe an den Tiergnadenhof Zell. Mit lobenden Worten für das rundum gelungene Gründungsfest der Prackenbacher Feuerwehr schloss Eckl die öffentliche Sitzung.
Umzug der Feuerwehr Anfang kommenden Jahres realistisch
Bürgermeister gab Überblick über Baufortschritte beim neuen Feuerwehrhaus – Bisher rund 140.000 Euro verbaut
Prackenbach. Lob für den Baufortschritt beim neuen Prackenbacher Feuerwehrhaus sprach Bürgermeister Andreas Eckl am Dienstag in der Sitzung des Gemeinderats aus. Man liege gut in der Zeit, bisher seien rund 140.000 Euro verbaut worden. Anhand einiger Fotos erläuterte er die einzelnen Gewerke, die bisher in Angriff genommen wurden. Unter anderem sei die neue Bodenplatte samt Fußbodenheizung bereits eingebaut und die ersten Maurerarbeiten hätten begonnen. Die erste Geschossdecke werde in Kürze geschalt und betoniert, danach könnten sich die Arbeiten in Holzständerbauweise zeitnah anschließen und der Fliesenleger werde sich um das Verlegen des Rüttelklinkerbodens kümmern. Dann würden Elektroinstallation und Heizungsbau in Angriff genommen. Zum Beispiel bei den Putzarbeiten beteiligten sich auch Vereinsmitglieder, so Eckl.
Einen Umzug der Feuerwehr ins neue Heim halte er Anfang kommenden Jahres für realistisch, die beteiligten Firmen hätten bisher gute Arbeit geleistet.
Vergünstigungen im Bereich Abwasser
Gemeinde Prackenbach wird jährlich rund 10.000 Euro weniger zahlen – 2026 Neuberechnung der Abwassergebühr
Prackenbach. Eine Vergünstigung im Bereich Abwasser konnte Bürgermeister Andreas Eckl bei der jüngsten Gemeinderatssitzung am Dienstag bekannt geben, die entsprechende Änderungsvereinbarung wurde vom Gremium einstimmig beschlossen.
Folgende Gründe seien dafür ausschlaggebend, wie Eckl darlegte: Neben der Gemeinde Prackenbach und der Stadt Viechtach sei nun auch die Gemeinde Kollnburg mit dem Bereich Kirchaitnach an das Viechtacher Klärwerk angeschlossen. Außerdem habe es einige Maßnahmen im Bereich der Abwasserbeseitigung in Viechtach gegeben. Deshalb habe die Stadt Viechtach eine Erhöhung der Kapazität des Klärwerks von 30.000 auf 35.000 Einwohnerwerte beantragt – an diesem Wert wird die Reinigungsleistung gemessen. Das Landratsamt Regen habe zugestimmt, mit der Folge, dass sich für Prackenbach künftig der Kostenbeteiligungsanteil von zehn auf 8,57 Prozent verringere.
„Für den Gebührenzahler wird’s schöner“, so der Bürgermeister, denn auch bei künftigen Investitionen oder Nebenkosten bleibe der neu errechnete Prozentsatz erhalten. Bei jährlichen durchschnittlichen Betriebskosten des Viechtacher Klärwerks von 700.000 Euro bedeute dies für die Gemeinde Prackenbach rund 10.000 Euro weniger Betriebskostenanteil im Jahr. Die erlangten Vergünstigungen können voraussichtlich bei der Neuberechnung der Abwassergebühren im Jahr 2026 mit einem niedrigeren Abwasserpreis an die Bürger weitergegeben werden.
Prackenbach wird Mitglied der Energiegesellschaft Arberland
Gremium stimmte für den Beitritt – Diskussion von Vor- und Nachteilen in der Sitzung
Prackenbach. Die Gemeinde Prackenbach tritt der Energiegesellschaft Arberland GmbH bei. Am Dienstagabend gab das Gremium die Zustimmung – mit sieben zu vier Stimmen. Zuvor diskutierten die Gemeinderäte in der Sitzung nochmals kurz Vor- und Nachteile. 18 von 24 Landkreiskommunen haben einer Mitgliedschaft bereits zugesagt, drei Antworten stehen derzeit noch aus.
Der Entwurf des Gesellschaftsvertrags war allen Räten im Vorfeld der Sitzung zugänglich gemacht worden zur Überprüfung. Bürgermeister Andreas Eckl erklärte, er habe ihn selbst mehrmals durchgeschaut, aber keinen auffälligen Punkt gefunden, der seiner Meinung nach Nachteile brächte. Allerdings betonte er abermals, dass das Ganze ein langfristiges Projekt sei, man würde nicht schon im kommenden Jahr Resultate sehen. Positiv stellte er heraus, dass man sowieso in nächster Zeit einen Plan anfertigen habe wollen, der Potenzialflächen für regenerative Energien auflistet, das geschehe jetzt überregional durch die Gesellschaft. Die hierfür erforderlichen Planer-Kosten wären wahrscheinlich dem Beitrag von rund 12.000 Euro, verteilt auf die Haushaltsjahre 2024 und 2025, nahe gekommen, so Eckl. Außerdem sei die Planung in einem Verbund leichter und effektiver, auch im Hinblick auf die erforderlichen Anpassungen der Netzinfrastruktur.
Johann Miethaner kritisierte, dass er keinen Vorteil sehe, wenn jemand zum Beispiel eine PV-Anlage bauen wolle, könne er dies auch selbst. Dafür müsse man keinen Beitrag im fünfstelligen Bereich zahlen. Ähnlich argumentierte auch Johann Thurnbauer: Neue Planer-Stellen würden geschaffen, die eigentlich unnötig seien, aber dennoch mit gezahlt werden müssten. Dem entgegen hielt Eckl, dass beim Thema Nachhaltigkeit und Energiewende zusätzlich auch ehrenamtliches Engagement von Nöten sei, „es muss Leute geben, die das leben, sonst wird’s nicht gehen!“ Auf die Anfrage von Manuel Christl betonte er, dass zumindest in den ersten vier Jahren keine Nachzahlungen eingefordert werden könnten, sollten die Beiträge der Mitgliedsgemeinden nicht ausreichen. Erforderliche Kapitalnachschüsse übernehme für diesen Zeitraum der Landkreis.
Geschäftsleiter Manfred Maier erklärte zudem, dass auch ein Austritt aus der Energiegesellschaft zu einem späteren Zeitpunkt wieder möglich sei, sollte die Gemeinde keinen Nutzen bezüglich der Mitgliedschaft erkennen. Die Mehrheit im Gremium entschied sich für den Beitritt.
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