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Aus der Gemeinderatssitzung vom 21.08.2024

26. 08. 2024

Verkehrschaos und extreme Kosten für Straßensanierungen befürchtet

Steinbruch Igleinsberg Thema bei der Gemeinderatssitzung: Bürger bringen Bedenken vor

 

Prackenbach. Wartende Dreiachser oder Sattelzüge an der Kreuzung zur B 85, die dort ein Verkehrschaos verursachen, ein Vielfaches an Kosten für Straßensanierungen wegen Überlastung – zu übernehmen von den Steuerzahlern der gesamten Gemeinde Prackenbach – oder gefährliche Situationen auf dem Schulweg oder im Begegnungsverkehr auf der engen Straße nach Igleinsberg. Die drohende Verkehrssituation, sollte der Steinbruch in Igleinsberg bei Prackenbach reaktiviert werden, war eines der großen Themen, die Bürger bei der Gemeinderatssitzung am Mittwochabend vorbrachten. Anwohner hatten im Vorfeld gebeten, in einem Tagesordnungspunkt nochmals auf einige ihrer Bedenken einzugehen. Rund 30 Zuhörer hatten sich im Sitzungssaal eingefunden.

 

Landratsamt wird Einwände bei Erörterungstermin behandeln

 

Bürgermeister Andreas Eckl betonte mehrmals, dass die Gemeinde keinen Einfluss auf die Erteilung der Genehmigung zum weiteren Betreiben des Steinbruchs habe, dafür sei ausschließlich das Landratsamt zuständig. Wie berichtet, laufen derzeit die Vorbereitungen für das Genehmigungsverfahren. Ist dieses eröffnet, wird es einen Erörterungstermin im Bürgerhaus geben, bei dem auch Vertreter der zuständigen Stellen anwesend sein werden, so Eckl. Dann würden alle Bedenken und Kritikpunkte nochmals genau angehört und besprochen.

 

Die Aufforderung aus den Zuhörerreihen, sich genau zu positionieren, beantwortete er mit: „Keiner wird böse sein, wenn das nichts wird.“ Doch die Rechtslage lasse eine Wiederaufnahme des Steinbruches durchaus zu, wenn die gesetzten Auflagen erfüllt würden. Die Anliegen der Bürger würden gesehen, die Gemeinde versuche, jede Situation „maximal erträglich“ zu machen. Die vielen unter anderem naturschutzrechtlichen Auflagen gebe es nur, weil der Unternehmer, die Firma Kies Hacker aus Deggendorf, versehentlich vor einigen Jahren eine Sprenggenehmigung verfallen lassen habe. Eckl betonte, dass die Wiederinbetriebnahme anderenfalls um einiges einfacher, mit weniger Einschränkungen für den Unternehmer und keinerlei Mitsprachemöglichkeiten seitens der Gemeinde abgelaufen wäre. Man müsse sich mit Alternativplänen beschäftigen und dürfe nicht nur darauf hoffen, dass die Genehmigung vom Landratsamt nicht erteilt werde, war er sich mit einigen Gemeinderäten einig. Außerdem verschlechtere sich die Ausgangslage für Gespräche, wenn man klar signalisiere, dass man dagegen sei.

 

Der Bürgermeister plädierte wiederum für die sogenannte „Osttangente“, deren Bau derzeit jedoch nicht durchführbar ist, mangels Grundstückserwerbsmöglichkeit. Durch eine neue Straße vom Steinbruch bergab Richtung Hinterhagengrub würde die Verkehrslast nicht nur die Igleinsberger treffen. Lastwägen müssten dann die bestehende Straße nicht im Begegnungsverkehr nutzen, sondern würden durch den Ortsteil Hagengrub wieder zur B 85 gelangen.

 

Befürchtung: Ein Vielfaches an Straßen- und Brückensanierungskosten

 

Viele der Bedenken der Bürger betrafen die Beschaffenheit der engen Straße und dazugehörigen Brücke, diese seien nicht ausgelegt auf regelmäßige Nutzung durch Schwerlastverkehr. „Die Straße ist nicht so schlecht, dass sie das nicht aushält“, so Eckl. Auch das Landratsamt vertrete diese Meinung derzeit. Allerdings widersprach er nicht, dass Sanierungen, bei denen die Kosten gesetzmäßig auf alle Steuerzahler in der Gemeinde verteilt werden, bei entsprechender Nutzung um ein Vielfaches öfter notwendig sein werden und die Kosten nicht abschätzbar seien. „Wenn so unklar ist, welche Kosten auf die Gemeinde zu kommen und man sieht, dass die Bürger so negativ gegenüber dem Steinbruch eingestellt sind, sollte sich die Gemeinde dann demgegenüber wirklich so positiv präsentieren?“, war dazu eine Anmerkung von Bürger Heinrich Gierl, die mit Applaus aus den Zuhörerreihen gewürdigt wurde.

 

Auch die Sicherheit für Fußgänger, darunter Schulkinder, wurde herangezogen und von Bürgermeister wie auch Gremium ebenfalls kritisch gesehen. 4,80 bis 4,90 Meter sei die Straße durchschnittlich breit, führte Anwohner Matthias Baumgartner aus, gebraucht würden für zwei Lkws im Begegnungsverkehr 5,50 Meter. Er forderte eine Verkehrsbegehung und einen Plan B der Gemeinde, falls die Osttangente nicht komme. Auch Landrat Dr. Ronny Raith sei bereits vor Ort gewesen und habe sich einen Eindruck unter anderem von den schwierigen Verkehrsverhältnissen verschafft.

 

Erschwerte Situation an B 85-Kreuzung durch Lkws

 

Gemeinderat Martin Heiland wies auf eine weitere Engstelle hin: die Kreuzung zur B 85. Zwar sei er nicht grundsätzlich gegen die Reaktivierung des Steinbruches, denn Rohstoffe würden gebraucht und müssten irgendwo herkommen. Jedoch sei eine verschlimmerte Verkehrssituation mit großem Rückstau durch wartende Lkws zu befürchten an einer ohnehin sehr schwierigen Stelle. Er merkte die Möglichkeit eines Zebrastreifens an. Gemeinderat Roland Geiger sah die einzig realistische Erleichterung für die Gemeinde darin, die Zahl der fahrenden Lastwagen zu minimieren durch eine Beschränkung der zugelassenen Abbaumenge.

 

Von Bürgerin Sonja Hartmannsgruber, die im Vorfeld bereits eine Online-Petition gegen die Steinbruchreaktivierung organisiert hatte, kam die Aufforderung an die Gemeinde, prüfen zu lassen, ob es rechtlich zulässig sei, ein Rohstoffvorranggebiet – der Steinbruch in Prünst bei Ruhmannsfelden – einfach zum Erliegen kommen zu lassen und dafür ein anderes zu bearbeiten.

 

Bürgermeister Eckl signalisierte, die Einwände der Bürger ernst zu nehmen, weiterzugeben an die zuständige Genehmigungsbehörde und seinerseits Gespräche mit dem Unternehmer zu suchen, um im Falle einer Betriebsgenehmigung die bestmögliche Situation für Anwohner zu gestalten.

 

Doch aus Reihen der Zuhörer wurde eine Wortmeldung von Dr. Dieter Baumgartner beklatscht: Laufe der Betrieb erst, seien sämtliche Auflagen hinfällig. Das Geld sei da, um problemlos Strafen für Nichteinhaltung zahlen zu können. Der Gemeinderat müsse sich klar auf Seiten der Bürger und Anwohner stellen und ein Nein signalisieren.

 

 

Hausarzt für Prackenbach

 

Prackenbach. Am Ende des öffentlichen Teils der Gemeinderatssitzung am Mittwoch hatte Bürgermeister Andreas Eckl eine frohe Botschaft zu verkünden: 2026 wird sich wieder ein Hausarzt in Prackenbach ansiedeln. „Wir sind sehr froh, dass wir diesen Deal machen konnten“, so Eckl. Erst vor einigen Tagen habe er die Zusage von Dr. med. Michael Hauptmann erhalten. Prackenbach wird dann wieder Arztsitz sein. Auch Hausbesuche wolle der junge Arzt durchführen. Als Praxisräume werden die derzeit noch besetzten, neu sanierten Räumlichkeiten gegenüber dem Rathaus dienen. Eckl zeigte sich begeistert von der Neuigkeit, ebenso das Gremium und die Zuhörer, die Applaus spendeten.

 

Diese Berichte wurden von Journalistin Lisa Brem verfasst und für unsere Homepage zur Verfügung gestellt. 

 

Bild zur Meldung: Aus der Gemeinderatssitzung vom 21.08.2024

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Aus der Gemeinderatssitzung vom 21.08.2024 (26. 08. 2024)

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