Aus der Gemeinderatssitzung vom 23.11.2023
Rund 1,4 Million für´s neue Feuerwehrhaus
Prackenbacher Gemeinderat beschließt Umbau der Gewerbehalle – Gut 400.000 Euro Förderung
Prackenbach. Nicht nur Gemeinderäte füllten am Donnerstagabend den Sitzungssaal im Prackenbacher Rathaus, auch eine ganze Abordnung der Freiwilligen Feuerwehr fand sich auf den Zuhörerplätzen ein. Ein Punkt auf der Tagesordnung war der Umbau einer Gewerbehalle zum neuen Feuerwehrgerätehaus. Bürgermeister Andreas Eckl stellte die berechneten Kosten vor, das Gremium stimmte dem Umbau für rund 1,4 Millionen einstimmig zu, gut 400.000 Euro Förderung werden erwartet.
„Ohne großen Schnickschnack“ seien die Planungen, und doch zeigte sich Eckl etwas überrascht von den hohen Schätzungen. Die Bruttobaukosten beliefen sich auf 1.147.421 Euro, dazu kämen noch 266.768 Euro Baunebenkosten (Honorare der beteiligten Planungsbüros).
Zukunftsorientiertes Gebäude mit sehr viel Platz
Man hoffe, dass die Preise noch sinken, doch das sei nicht vorhersehbar. Auch der Kreisbrandrat habe dem Umbau bereits zugestimmt. Außerdem habe man bei der Planung eng mit den Feuerwehrlern zusammengearbeitet. Das neue Feuerwehrhaus werde komplett neu, bis auf die Außenhülle, so der Bürgermeister. Es sei „brutal viel Geld“, aber die Gemeinde sei damit gut aufgestellt und die Feuerwehr habe ein zukunftsorientiertes Gebäude mit sehr viel Platz. Bei einem Neubau sei dieser wahrscheinlich knapper bemessen gewesen, aus Kostenersparnisgründen. Und einen weiteren Vorteil führte Eckl an: Auch der Bauhof sei dann „für sich“ und verfüge über mehr Platz. Derzeit sind die Bauhof- und Feuerwehrfahrzeuge in einem Gebäude untergebracht.
Schätzungen beinhalten noch keine Eigenleistung
Doch die Kosten könnten trotz allem niedriger ausfallen, die Schätzungen wurden ohne Eigenleistungen von Bauhof oder Feuerwehr berechnet. Detailliert habe man sich darüber jedoch noch nicht unterhalten, sagte Eckl. „Wir können das nicht direkt fordern, aber würden Angebote der Feuerwehrler natürlich nicht zurückweisen.“ Aufpassen müsse man nur, dass kein „Mischmasch“ entstehe oder Gewährleistungen betroffen seien. Zu gegebener Zeit werde man sich darüber unterhalten.
Abschließend meldete sich Gemeinderat und zweiter Kommandant Thomas Santl zu Wort: Er lobte die „recht funktionelle Planung“. Bezüglich Eigenleistungen zeigte er sich bei „kleineren Sachen“ positiv gestimmt, gab jedoch auch den Punkt der Gewährleistung zu bedenken und den Zeitplan für die großen Planungen für das 150-jährige Gründungsfest, der davon nicht beeinträchtigt werden sollte.
Der Gemeinderat stimmte der Durchführung einstimmig zu, bald möglichst sollen die Gewerke ausgeschrieben werden, eine positive Rückmeldung der Förderstelle der Regierung von Niederbayern liegt laut Gemeindeverwaltung bereits vor.
Gemeinsam energieautark werden
Aus dem Prackenbacher Gemeinderat: Bürgermeister stellt geplantes Projekt des Landkreises vor
Prackenbach. Bürger, die sich im Rahmen einer Genossenschaft an PV-Anlagen, Windrädern oder anderen nachhaltigen Energielieferanten beteiligen – bei einem Besuch der Bürgermeister des Landkreises Regen im Landkreis Haßberge waren alle beeindruckt von einem zukunftsträchtigen Projekt. Im Rahmen der Gemeinderatssitzung am Donnerstagabend in Prackenbach stellte Bürgermeister Andreas Eckl dieses vor und zeigte sich optimistisch, dass Ähnliches auch im Landkreis Regen funktionieren würde.
Zunächst genehmigten die Gemeinderäte einstimmig einen Antrag zum Neubau eines Einfamilienhauses mit sieben Wohneinheiten und Dreifachgarage in der Ringstraße, neben dem Standort des früheren Maibaums. Außerdem wurde der Stellenplan angepasst: Im Kindergarten Sankt Georg in Prackenbach werden mittlerweile 78 Kinder in vier Gruppen betreut. Ab 70 Kindern müssen LeiterInnen neu eingruppiert werden. Am Anfang des Jahres sei dies noch nicht abzuschätzen gewesen, so Eckl. Auch in der Verwaltung der Gemeinde wird ab Dezember Personal aufgestockt. Es seien jedoch Deckungsreserven vorhanden, die die zusätzlichen Personalkosten abdeckten.
Am Ende der Sitzung folgten interessante Schilderungen des Bürgermeisters: Vor kurzem sei er mit anderen Bürgermeistern im Landkreis Haßberge zu Besuch gewesen. Sie hätten sich Eindrücke eines Projekts geholt, das auch im Landkreis Regen besprochen und geplant werde. BürgerInnen haben sich dort in Genossenschaften organisiert und mit Anteilen an nachhaltigen Energielieferanten, wie PV-Anlagen oder Windrädern beteiligt. Ausschlaggebend sei eine enge Zusammenarbeit von Bürgern, Gemeinden und Landkreis, der die Organisation übernehme. Das Ziel sei, weitestgehend energieautark zu werden. Die direkte Beteiligung der Bürger, habe den positiven Effekt, dass deren Akzeptanz und Wertschätzung höher seien. Es werde darauf geachtet, dass immer mindestens 50 Prozent der Anteile in deren Hand blieben und damit auch die Entscheidungsgewalt. Werde genug eigener Strom produziert, könne als Resultat auch der Preis selbst bestimmt werden, so Eckl, der sich begeistert von den Ideen zeigte.
Bußgelder bei Versäumnis von Schneeräumen?
Bürgermeister plädiert für Nein: Bisher gute Zusammenarbeit von Bürgern und Winterdienst
Prackenbach. In der jüngsten Prackenbacher Gemeinderatssitzung hat zur Debatte gestanden, ob eine Pflicht zur Sicherung und Reinhaltung von Gehbahnen eingeführt werden und im Ernstfall auch mit Bußgeldern durchgesetzt werden soll. Das hatte die überörtliche staatliche Rechnungsprüfung vorgeschlagen. Doch das Gremium schloss sich der Meinung von Bürgermeister Andreas Eckl an: Man wolle nichts ändern, auch bisher habe die Zusammenarbeit zwischen Bürgern und Winterdienst gut funktioniert.
Vor allem wären laut Gemeindeverwaltung die Gehbahnen mit erhöhten Bordsteinen von der Verordnung betroffen gewesen, denn dort könnten die Winterdienstfahrzeuge nicht räumen. Mit Verwarnungen und Bußgeldern wäre dann die Pflicht der Bürger durchgesetzt worden, zu räumen, zu streuen und Verschmutzungen wie Blätter zu entfernen. Auch Ersatzgeldern hätten gedroht, wenn die Arbeiten vom Bauhof ausgeführt werden hätten müssen.
„Wir wollen das eigentlich nicht, die Zusammenarbeit unseres Winterdienstes mit den Anwohnern klappt prima“, positionierte sich Eckl klar. Und auch die Gemeinderäte waren seiner Meinung und stimmten einstimmig gegen den Erlass der Verordnung.
PV-Anlage in Zeitlhof geplant
Gemeinderat Prackenbach stimmt für Änderung des Flächennutzungsplans und Aufstellung des Bebauungsplans
Prackenbach. Zahlreiche Stellungnahmen und Einwände von öffentlichen Stellen brachte Bürgermeister Andreas Eckl bei der letzten Gemeinderatssitzung in Prackenbach bezüglich zweier geplanter PV-Anlagen vor. Diese würden in die weiteren Planungen einbezogen und berücksichtigt. Aus naturschutzrechtlichen Gründen sei mittlerweile eines der Vorhaben, das in Steinhof, aufgegeben worden. Nur die PV-Anlage in Zeitlhof werde weiter geplant. Im Parallelverfahren sind dazu die Änderung des Flächennutzungsplans und die gleichzeitige Erstellung des Bebauungsplans notwendig, das Gremium erteilte die Zustimmung.
Stellungnahmen mit Empfehlungen oder auch Bedenken kamen unter anderem von der Regierung von Niederbayern, dem Regionalen Planungsverband, der Unteren Naturschutzbehörde oder dem AELF. Eine der Anregungen war, das dortige Landschaftsschutzgebiet nicht aufzulösen, sondern nur mit einer Art Befreiung für die Dauer des Betriebes der PV-Anlage zu arbeiten. Danach sei die Stelle automatisch wieder im Landschaftsschutzgebiet. In der Oberpfalz sei ein solches Vorgehen bereits gängige Praxis, auch in Niederbayern werde sich das durchsetzen, erklärte Eckl. Weitere Anmerkungen waren unter anderem, dass dafür Sorge getragen werden solle, keinen wertvollen Lebensraum zu zerstören und auch, dass es keine Konflikte mit der Landwirtschaft in unmittelbarer Nachbarschaft gebe. Zum Beispiel müsse sich der Betreiber der PV-Anlage im Klaren sein, dass deshalb Verschmutzungen regelmäßig entfernt werden müssten und dafür keine Landwirte verantwortlich gemacht werden könnten.
Bild zur Meldung: Aus der Gemeinderatssitzung vom 23.11.2023