Kindergartengebühren steigen
Gemeinderat Prackenbach: Für Kindergarten- und Krippenkinder muss ab September
mehr gezahlt werden – Erweiterung der Kindertagesstätte Sankt Georg ist genehmigt
Prackenbach. (pik) In Prackenbach siedeln sich immer mehr junge Familien an, dafür braucht die Gemeinde mehr Kindergarten- und Krippenplätze. Ab September gibt es insgesamt sechs Gruppen in den Kindergärten Sankt Johannes in Moosbach und Sankt Georg in Prackenbach, drei Kindergarten- und drei Krippengruppen.
„Kindergärten haben sich entwickelt“
In der Gemeinderatssitzung am Mittwochabend wurde der Antrag auf Umbau des Untergeschosses der Grundschule Prackenbach einstimmig genehmigt. Damit wird die Kindertagesstätte Sankt Georg erweitert um einen Ruhe- und Personalraum sowie eine größere Küche. Auch eine Fluchttür in den Garten und der Umbau der Toiletten sind geplant. In der Sitzung wurde auch die Änderung der Kindergartensatzung sowie der Kindergartengebührensatzung beschlossen. „Die Kindergärten haben sich entwickelt“, erklärte Bürgermeister Andreas Eckl. Neben den fünf Gruppen gebe es ab September auch eine Nachmittagsgruppe und ein Ganztagsangebot. „Das ist ein Fortschritt.“ Damit verbunden seien natürlich auch Personalmaßnahmen sowie steigende Energiekosten. Eine entsprechende Gebührenerhöhung sei so nur folgerichtig. Man habe sich bereits mit den Elternbeiräten getroffen, so der Bürgermeister. „Sie tragen die Gebührenerhöhung mit und sind einverstanden. Diese ist sowieso sehr human“, merkte Eckl an. Konkret fallen für Kinder über drei Jahren ab 1. September dieses Jahres für eine Buchungszeit von drei bis vier Stunden weiterhin 110 Euro (jeweils monatlich) an, bei einer Zeit von vier bis fünf Stunden wurde erhöht auf 125 Euro (vorher 115 Euro), bei einer Zeit von fünf bis sechs Stunden 140 Euro (120 Euro). Neu sind durch die Nachmittagsgruppe auch Buchungszeiten von sechs bis sieben Stunden (155 Euro), sieben bis acht Stunden (170 Euro) und acht bis neun Stunden (185 Euro). Für Kinder unter drei Jahren liegen die Kosten bei einer Buchungszeit
von ein bis zwei Stunden bei 100 Euro (vorher 76 Euro), einer Zeit von zwei bis drei Stunden 115 Euro (86 Euro), drei bis vier Stunden 130 Euro (96 Euro), vier bis fünf Stunden 145 Euro (106 Euro) und fünf bis sechs Stunden 160 Euro
(116 Euro). Neu sind auch hier die Buchungszeiten von sechs bis sieben Stunden (175 Euro), sieben bis acht Stunden (190 Euro) und acht bis neun Stunden (205 Euro). Gemeinderat Matthias Schedlbauer fand, dass es für den Kindergarten keinen Bedarf einer Erhöhung gebe, da dies erst geschehen sei. „Das trifft nur die, die knapp bei Kasse sind.“ Reinhard Högerl erkundigte sich, wie man im Gegensatz zu anderen Gemeinden da stehe, worauf der Bürgermeister auf die zwei Häuser in der Gemeinde verwies und bestätigte, dass man da im Vergleich eher hinten dran sei: „Das haben viele Nachbargemeinden nicht, das kostet mehr Energie und Personal.“
100 Euro Zuschuss gibt’s vom Staat
Roland Geiger bestätigte, dass die Gebühren schon länger Gesprächsthema im Gemeinderat seien. Mittlerweile habe ja auch der Elternbeirat mit den Eltern gesprochen. Matthias Schedlbauer verwies nochmals auf die finanziell Schwächeren, die womöglich auch auf zehn Euro angewiesen sind. Eckl betonte, diese Familien habe er auf dem Schirm. Es gebe Möglichkeiten, diesen unter die Arme zu greifen. Außerdem sei anzumerken, dass Eltern für ein Kind einen Zuschuss von 100 Euro vom Staat bekommen – nur das, was darüber geht, müssen die Eltern selbst bezahlen.
So wurden im Anschluss zwei Beschlüsse getätigt: Zunächst die Änderung der Kindergartensatzung, die ab 1. September in Kraft tritt. Darin wurden lediglich redaktionelle Änderungen in Bezug auf die Kinderkrippen in beiden Einrichtungen vorgenommen. Der Beschluss erfolgte einstimmig. Anschließend wurden die neuen Gebührensätze in der Kindergartengebührensatzung sowie die Aufhebung der Ermäßigung für Geschwisterkinder mit einer Gegenstimme beschlossen.
Dieser Artikel wurde von der Redakteurin Pia Kollmer verfasst und im Viechtacher Anzeiger veröffentlicht.
Bild zur Meldung: Foto: Johannes Bäumel