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Mit Kirchenzug, Gottesdienst und Feier

Prackenbach, den 02. 07. 2023

 

 

Abschied von langjährigem Pfarrer: Josef Drexler verlässt Pfarreiengemeinschaft Moosbach-Prackenbach-Krailing

 

 

Moosbach. Die Pfarrkirche Sankt Johannes in Moosbach ist am Sonntagabend bis auf den letzten Platz gefüllt gewesen, zuvor war ein langer Kirchenzug durch die Straßen gezogen, der im Anschluss den Saal im Gasthaus Kerscher zum Ziel hatte. Die Pfarreiengemeinschaft Moosbach-

Prackenbach-Krailing nahm Abschied vom langjährigen Pfarrer Josef Drexler. Derzeit wohnt er im Franziskaner-Kloster in Neukirchen b. Hl. Blut, ein guter Ort der Neuorientierung, wie er selbst sagt.

 

Eine beachtliche Länge hatte der Zug, der vom Kreuz, der Geistlichkeit – auch Diakon Andreas Dieterle, der Viechtacher Stadtpfarrer Dr. Werner Konrad und Viechtachs evangelischer Pfarrer Roland Kelber waren gekommen – und der Musikkapelle unter Leitung von Michael Kellermeier angeführt wurde. Es folgten einige Ehrengäste, darunter Landrätin Rita Röhrl, Bürgermeister Andreas Eckl und einige Gemeinderäte. Neben der Kirchenverwaltung, dem Pfarrgemeinderat und zahlreichen gemeindlichen Vereinen war auch eine Abordnung der Grundschule Prackenbach mit Rektorin Katrin Hartl, dem ehemaligen Rektor Ulrich Stoltmann und der ehemaligen Lehrkraft Elisabeth Ruis vertreten.

 

„Neuorientierung“ im Franziskaner-Kloster

 

Angekommen in der Pfarrkirche übernahm der Kirchenchor Moosbach unter Leitung von Kirchenmusiker Walter Stöger die musikalische Gestaltung und schmückte Gottesdienst und Danksagungen klangvoll und mitreißend mit einem lateinischen Kirchenordinarium zu Ehren des Kirchenpatrons, Johannes des Täufers, aus, das auch schon zum 50. Geburtstag Drexlers erklungen war. Letzterer ergriff das Wort und schilderte nach der Begrüßung seine derzeitige Situation. Was solle er nun sagen? „Einfach nur Dank“, entschied er sich und lobte alle, die ihn in seiner Zeit in der Pfarreiengemeinschaft unterstützt hatten. 13 Jahre sei er nun Pfarrer in Moosbach, mittlerweile acht Jahre auch in Prackenbach und der Filiale Krailing gewesen. „Es war eine schöne Zeit mit euch!“ Pfarrer Drexler bedankte sich namentlich bei zahlreichen Einzelpersonen, darunter Diakon Andreas Dieterle, Pfarrgemeinderat, Kirchenpfleger und -musiker sowie Mesnerinnen, für ihre Hilfe und für gute Gespräche. Besonders freute er sich, dass Margarete Holzfurtner gekommen war, die jahrelang die „Pressefrau“ der Gemeinde war und mit der er sehr gut und viel zusammengearbeitet habe. Derzeit wohne er im Franziskaner-Kloster in Neukirchen b. Hl. Blut, „ein guter Ort der Neuorientierung für mich“. Vorerst übernehme er dort auch einzelne Gottesdienste in der Klosterkirche, hoffentlich bald auch in umliegenden Pfarreien. „Es geht mir gut dort“, betonte Drexler überzeugt und glücklich in seiner Ansprache. Er schätze die schlichte Lebensweise, die Liebe der Franziskaner zur Natur und den Tieren beeindrucke ihn sehr. Wie die Zukunft aussehe könne er nicht genau sagen, vorerst jedoch werde er nur Pfarrvikar und Mitarbeiter eines anderen Pfarrers werden. Doch damit sei er zufrieden.

 

Lob und Dank für langjährigen Einsatz

 

Es folgten zahlreiche Danksagungen. Bürgermeister Andreas Eckl bezeichnete ihn augenzwinkernd als „Pfarrer mit bayerischem Format“, das habe sich schon bei ersten Berührungspunkten herausgestellt, wie der guten Zusammenarbeit im Festausschuss zur damaligen 900-Jahr-Feier der Gemeinde. Drexler habe in allen Lebenslagen, ob freudig oder traurig, den richtigen Ton getroffen. Die Höhepunkte seiner Zeit in der Gemeinde hätten bei Weitem überwogen, und: Niemand könne es allen recht machen. „Nach jedem Tal kommt wieder ein Berg, wo es wieder aufwärts geht“, fasste er die „persönliche Krise“ des Pfarrers zusammen und wünschte für die Zukunft alles Gute. Für einige Schmunzler sorgte Eckl mit seinem Geschenk: einem „Hoiwa-Kamm“, symbolisch für die Leidenschaft des Pfarrers, „Hoiwa-Brocken“ – oder Heidelbeer-Zupfen – am Silberberg bei Bodenmais.

 

„Jetz glaubes aber echt? Hast du dem Herrn Pfarrer jetzt wirklich einen Hoiwa-Kampe geschenkt?“, rüffelte die Landrätin gleich darauf den Bürgermeister und verwies frotzelnd auf die Tradition des „Zupfens“, das für die Stauden viel schonender sei. Nach einigen Lachern wendete sie sich dem eigentlichen Thema zu: Dieser Abschied sei Gott sei Dank nicht endgültig, sondern ein Abschied in ein Kloster. „Es erfordert Mut, so eine Entscheidung zu treffen“, so Röhrl. Und die Anzahl der Leute in der Kirche, die Abschied nähmen, zeige, dass das auch honoriert werde. Sie bedankte sich für den langjährigen Einsatz in der Pfarrei.

 

Freude über Abschieds- und Erinnerungsgeschenke

 

Auch Helga Schnitzbauer, Vorsitzende des Frauen- und Müttervereins Prackenbach/Krailing, sprach dem Pfarrer stellvertretend für die Ortsvereine ihren Dank aus, unter anderem für die stets gelungenen Trauergottesdienste für verstorbenen Mitglieder und den großen Zuspruch in der Corona-Pandemie zum 90-jährigen Jubiläum der Frauen- und Müttervereins. Sie überreichte eine Kerze mit einer Schutzmantelmadonna.

 

Maria Rackl, ehemalige Pfarrgemeinderatssprecherin, sprach stellvertretend für alle geistlichen Gremien Worte des Dankes. „Wollen wir auf die guten Jahre zurückblicken und die dunklen Zeiten, die es auch gab, vertrauensvoll in die Hände Gottes legen“, sagte sie, blickte zurück auf die Tätigkeit Drexlers und wünschte ihm auch für die Zukunft Gottes Segen, vor allem an dunklen Tagen.

 

Anschließend überreichte Diakon Andreas Dieterle im Namen der Kirchenverwaltung und des Pfarrgemeinderates einen Geschenkkorb mit Leckereien, „aber nicht alles essen, denn da ist für die Katzen auch etwas dabei“, witzelte er und übergab dem sichtlich gerührten Pfarrer den Korb und auch ein Fotoalbum mit Erinnerungsbildern an seine lange Zeit in der Pfarreiengemeinschaft.

 

Nach dem feierlichen und kurzweiligen Gottesdienst, überall war man hingerissen und voll des Lobes von den musikalischen Darbietungen des Kirchenchores, trafen sich alle im Saal des Gasthauses Kerscher, der ebenfalls bis auf den letzten Platz besetzt war. Dort wartete eine weitere Überraschung – auch die Moosbacher Dorfvereine hatten ein Abschiedsgeschenk zur Erinnerung für ihren Pfarrer organisiert: Die Freiwillige Feuerwehr, der Krieger- und Reservistenverein, die Edelweißschützen, der Sportverein, der Obst- und Gartenbauverein und die Katholische Landjugend überreichten ihm ein eigens von Kunstmaler Hans Höcherl angefertigtes Bild der Pfarrkirche Sankt Johannes, das Drexler sichtlich gerührt entgegennahm. Bei einem üppigen Buffet, guter Bewirtung, bester Unterhaltung und ausgelassener Stimmung ließ man die Verabschiedung gemütlich bei der kleinen Feier ausklingen und teilte so manche schöne Erinnerung an vergangene Zeiten miteinander.

 

BU´s:

 

Bild 1: Ein langer Kirchenzug schlängelte sich zu Ehren Pfarrer Drexlers durch die Straßen Moosbachs und zog in die Pfarrkirche Sankt Johannes ein.

 

Bild 2: Auch enge Freundschaften haben sich in der langjährigen Tätigkeit in der Pfarreiengemeinschaft entwickelt: Ehemalige Pfarrgemeinderatssprecherin Maria Rackl umarmt Pfarrer Drexler zum Abschied.

 

Bild 3: Im Gasthaus Kerscher genoss man nach dem Gottesdienst gute Bewirtung bei bester Stimmung und schwelgte in schönen Erinnerungen.

 

Bild 4: Pfarrer Josef Drexler verlässt die Pfarreiengemeinschaft Moosbach-Prackenbach-Krailing. Sein Weg führt ihn ins Franziskaner-Kloster Neukirchen b. Hl. Blut, wo er derzeit wohnt.

 

Bild 5: Bürgermeister Andreas Eckl bedankte sich für die gute Zusammenarbeit mit einem „Pfarrer mit bayerischem Format“ und überreichte symbolisch einen „Hoiwa-Kamm“.

 

Bild 6: Stellvertretend für die Ortsvereine sprach Helga Schnitzbauer, Vorsitzende des Frauen- und Müttervereins Prackenbach/Krailing, Worte des Dankes.

 

Bild 7: Feierlicher Gottesdienst: Auch Viechtachs evangelischer Pfarrer Roland Kelber (li.) und Stadtpfarrer Dr. Werner Konrad (re.) waren gekommen.

 

Bild 8: Landrätin Rita Röhrl honorierte den langjährigen Einsatz und auch die Entscheidung, zu gehen: „Es erfordert Mut, so eine Entscheidung zu treffen!“

 

Bild 9: Die Moosbacher Ortsvereine hatten als Erinnerung und zum Abschied eigens ein Bild der Pfarrkirche Sankt Johannes von Kunstmaler Hans Höcherl anfertigen lassen. Sichtlich gerührt nahm Pfarrer Josef Drexler (3.v.li.) es in Empfang.

 

 

 

 

 

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